Petra Sadura berichtet aus Cochabamba, Bolivien
Seit Februar 2014 gibt es in der Aldea eine Pfadfindergruppe. Wir haben uns der Gruppe Sparta angeschlossen, die es schon seit dem Jahr 1998 gibt.
Wie überall auf der Welt gibt es auch unsere „Scouts“, in verschiedenen Altersstufen. Die Jüngsten, die „lobatos“, zwischen 7 und 10 Jahren, die „Exploradores“ sind zwischen 11 und 14 Jahre alt und die „pioneros“, die „Großen“ sind 14 Jahre und älter.
Immer samstags, in der Zeit von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr treffen wir uns zunächst auf dem großen Sportplatz zum gemeinsamen Beginn, anschließend arbeitet jede Gruppe für sich an den jeweiligen Themen. Heiß herbei gesehnt und mit viel Eifer durchgeführt wurden die Zeltlager der verschiedenen Altersstufen. Hier wurde mehr als einmal deutlich, dass es für uns alle, die wir verantwortlich in der Aldea arbeiten, noch viel zu tun gibt.
Das Zusammenleben in den verschiedenen Gruppen ist nicht immer einfach.
Die Kinder sollen, am Vorbild Robert Baden Powells, dem Gründer der Pfadfinderbewegung, lernen, ehrlich zu handeln, anderen Menschen Freund zu sein, helfen wo es möglich ist und die Umwelt schützen.
Vielen Kindern fällt es schwer „mein und dein“ auseinander zu halten, längere Zeit an einem Thema zu arbeiten, sich zu konzentrieren, Konflikte gewaltfrei zu lösen, zu vergeben.
Einen Erfolg konnten wir jedoch gleich zu Beginn des Jahres verzeichnen. Unsere Pfadfindergruppe war es, die ihre Hilfe für die Überschwemmungsopfer im Beni angeboten hat. Die Zusammenarbeit mit den staatlichen Stellen funktionierte gut, gemeinsam mit Vertretern des Jugendamtes nahmen wir bei einem Benefizkonzert die Hilfsgüter an, sortierten diese und machten alles bereit für den Weitertransport in die Überschwemmungsgebiete. Beim großen „Torneo“, einem Wettkampf der verschiedenen Pfadfindergruppen Cochabambas in der Altersklasse der 10 bis 14 jährigen gingen drei der vier Trophäen an die Aldea.
In der Aktivität „limpiar el mundo“, dem „säubern der Welt“ zogen etwa 50 unserer jungen Pfadfinder unter ihrem Motto „siempre listos“ zur Laguna Alalay und säuberten die Uferregion und Straßenabschnitte. Die eingesammelten Plastikflaschen werden verkauft, denn auch für die Aktivitäten der Pfadfinder benötigen wir Geld. Einschreibungen, Zeltlager, Mitgliederbeiträge. Bei den Uniformen konnten wir Geld sparen, denn mit Hilfe unserer Schneiderin Maria Eugenia haben wir alle Halstücher und die Kakihemden selbst genäht. An dieser Stelle möchte ich vor allem Frau Mönxelhaus und ihrem Spenderkreis sowie dem Verein Escuelas Cuidadas für die finanzielle Unterstützung danken, ohne die wir die Nähstube nicht unterhalten könnten.
Wir separieren schon in der Küche die weißen Rinderknochen und verkaufen diese an eine Hühnerfarm, am bolivianischen Frauentag, dem 11.Oktober verkaufen wir auf den Straßen die für Bolivien so typische Gelatine, außerdem Kuchen, Sandwich – „todo hecho en casa“ – alles selbstgemacht. Für zwei Monate sind es die Pfadfinder die an unserer Schule, dem „Colegio Suizo Alemán“, den Kiosk führen und ein gesundes Frühstück, wie auch süße Energiespender verkaufen, damit wir möglichst viel des bereits ausgegebenen Geldes „zurück holen“ können.
Wir brauchen Ihre Hilfe
Unsere sozial-caritativen Projekte in Cochabamba sind auf Spenden angewiesen. Ihre Spende für das Kinderdorf Cristo Rey hilft uns, Kindern eine Zukunft zu geben.
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