
In allen Religionen gibt es Räume, die der gemeinsamen Liturgie dienen. Die Ikebana Kunst ist im buddhistischen Ritual des Blumenopfers entstanden und heute noch besonders in Japan verbreitet.
Im sechsten Jahrhundert lebte ein buddhistischer Mönch in einer „Hütte am See“ (japanisch Ike – no – bo ) auf dem Gelände des Tempels in Kyoto. Die älteste Ikebana Schule in Japan hat hier ihren Ursprung.
Bis zum 14. Jahrhundert war das Zentrum des Ikebana ausschließlich der Tempel und diese Kunst wurde fast nur von Mönchen ausgeübt, die die Regeln mündlich weitergegeben haben. Ab dem 16. Jahrhundert wurden diese schriftlich festgehalten.
Ikebana heißt: Neugestaltung mit Blumen, Blättern, Zweigen, also mit allen pflanzlichen Teilen, bezogen auf die wörtliche Übersetzung. Im Vergleich zu anderen Künsten, sind Ikebana Gestaltungen vergänglich. Man arbeitet vorwiegend mit Materialien, aus der Natur. Aus dem großen Zusammenhang der Natur heraus nehmen wir Material und schaffen damit etwas Neues. Die vielfältigen Formen bieten uns immer neue Anregungen. Durch Veränderung und Reduzierung werden einzelne Teile hervorgehoben. Jedes Material spricht durch seine je eigene Form, Farbe und Struktur.
Ein Ikebana in seiner Dreidimensionalen Form füllt in sich einen Raum. In den Gestaltungen sind auch bewusst Freiräume vorgesehen. Der Japaner sagt: „Das ist der Raum für Gedanken.“ Blumen und Pflanzen verändern die Atmosphäre eines Raumes. Harmonie und Proportion sind bei jeder Gestaltung sehr wichtig. In den Regeln der Sogetsu Schule heißt es: „Die erste Harmonie soll zwischen dem Material und dem Gefäß bestehen und dann eine weitere zwischen der Komposition und dem Raum. Man soll ein Ikebana so komponieren, als ob es von seiner Umgebung geboren wäre.
Die Ikebana-Kunst schmückt und verändert jeden Raum und ist auch besonders gut als Gestaltungselement in Kirchen geeignet. Endscheidend ist beim Kirchenschmuck die Abstimmung mit dem Kirchenraum und den darin vorhandenen Verehrungsgegenständen. Eine passende Form finden heißt, den Charakter des Materials, und des Raumes in den es gestellt wird zu vereinen.
Wenn wir Ikebana zu einem Bild oder zu einer Skulptur aufstellen, dann gilt es noch behutsamer vorzugehen. Das Ikebana kann die Aussage des Werkes unterstützen und hervorheben, aber es darf nicht im Vordergrund stehen. Dazu braucht der Gestalter, neben dem Einfühlungsvermögen, eine große Übung und Erfahrung mit dem Material.
Zu den Hochfesten des Kirchenjahres können wir durch bestimmte Formen und Farben etwas vom Inhalt des Festes ausdrücken.
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Für weitere Informationen zu Ikebana im Bergkloster Bestwig und zu den Kursangeboten steht Ihnen Schwester Walburga Maria gerne zur Verfügung:
E–Mail: sr.walburga(at)smmp.de
Tel.: 01718393089
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