Eltern der Patenfamilien in Metarica danken Schwester Leila, die in diesem Jahr seit 60 Jahren Ordensschwester ist

Das 60-jährige Ordensjubiläum von Schwester Leila de Souza e Silva ist in Mosambik ein Ereignis. Sie hat die Gemeinschaft aus mittlerweile 26 Schwestern in diesem Land als Regionalverantwortliche während der vergangenen 25 Jahre maßgeblich mit aufgebaut. Schon am Samstag feierten die Aspirantinnen in Nametória mit ihr dieses außergewöhnliche Fest. Am Mittwoch gratulierten die Patenfamilien in Metarica mit Tänzen und einer großen Gabenprozession.
„Gott hat mich offenbar so geschaffen, dass ich diese Aufgabe übernehmen kann. Und er hat mich hierher nach Mosambik geführt“, erklärte Schwester Leila den rund 60 Eltern im Schatten eines großen Baumes vor dem Eingang des Klosters. Diese Eltern profizieren von regelmäßigen Spenden ihrer Paten aus Deutschland. Oft sind sie kinderreich oder stehen vor besonderen Herausforderungen. Manche Mütter sind alleinerziehend, manche Eltern haben ein krankes Kind zu versorgen. Die monatlichen Geldzuwendungen helfen, das Leben zu meistern.
Dafür helfen die Eltern auch im Kloster mit. Einmal monatlich verbringen sie hier einen Tag, unterstützen die Schwestern im Garten, in den Ställen oder in der Küche. Und sie erhalten dann ein nahrhaftes Mittagessen. „Wir freuen uns, dass Sie auf diese Weise den Kontakt zu den Schwestern halten und sie auch unterstützen. Dafür danken wir Ihnen“, sagte Generaloberin Schwester Maria Thoma, die gemeinsam mit Generalsekretärin Schwester Teresia Lehmeier und Ulrich Bock aus der Missionszentrale im Bergkloster Bestwig seit einer Woche in Mosambik ist. Am Sonntag werden dort die Ewige Profess zweier Ordensschwestern und das große Fest anlässlich der Heiligsprechung Maria Magdalena Postels vor 100 Jahren gefeiert.
„Vieles im Ort hat sich verändert“
Als Sprecher der Patenfamilien hob Senhor Ezequiel hervor, dass es noch keine katholische Kirche in Metarica gab, als die Schwestern hier ihre Arbeit aufnahmen: „Vieles im Ort hat sich verändert, seitdem Sie hier sind.“
Die Eltern führten danach traditionelle Tänze vor, die ihre Kultur erklären – auch einen, der Geister austreiben soll. Sie präsentierten sie teilweise in traditionellen Verkleidungen, begleitet von typischen Instrumenten: Trommeln und einer afrikanischen Marimba. Und die mosambikanischen Ordensschwestern und Aspirantinnen warteten nicht lange, um in die Tänze mit einzusteigen. Einige tanzten dann auch mit ihren Eltern – zum Beispiel Schwester Ester de Conceicao mit ihrer Mutter und Schwester Argentina João Amisse mit ihrem Vater. Das heizte die Stimmung ordentlich an.
Lange Gabenprozession
Höhepunkt des Spektakels war eine lange Gabenprozession. Alle Familien hatten etwas mitgebracht: Reis, Holz, Bananen, Papayas oder Maniok. Sogar ein Huhn war dabei. Schwester Leila erklärte gerührt: „Ihr alle seid meine Familie. Ich habe eine Wahl getroffen und Mosambik gewählt.“ Das bejubelten auch die anwesenden Schwestern und die 20 Aspirantinnen, die zurzeit im Kloster mitleben. Viele von ihnen sind erst 15 der 16 Jahre alt und haben noch einen mehrjährigen Weg vor sich, ehe sie sich vielleicht für das Ordensleben entscheiden.
Schon in Nametória hatte Schwester Leila den dortigen zehn jungen Anwärterinnen, die ihr ein mit Muscheln verziertes Relief Afrikas übergaben, gesagt: „Das ist ein großes Geschenk für mich. Aber ohne Euch wäre dieses Geschenk viel weniger wert. Es ist so schön, dass Ihr an das Ordensleben glaubt.“ Und sie fügte hinzu: „Ich wünsche Euch, dass Ihr viel fürs Leben lernt. Und das bedeutet viel mehr als gute Noten an der Schule.“
Zudem zeigte sie sich dankbar dafür, dass sie nach so vielen Jahren immer noch nicht müde ist: „Beim 50-jährigen Jubiläum hatte ich schon gedacht: Da hast Du etwas geschafft. Nun sind zehn weitere Jahren dazugekommen. Ich hoffe, dass es noch viele werden.“
Zu den Gratulanen gehören auch die brasilianischen Mitschwestern Schwester Fátima Sehnem und Schwester Conceição de Maria Gomes de Souza. Sie waren vor rund 25 Jahren wie Schwester Leila nach Mosambik gekommen, um die Arbeit der Gemeinschaft hier aufzubauen. Schwester Fátima ist Direktorin des Pädagogischen Zentrums Julia Postel, das täglich 550 Kinder und Jugendliche besuchen. Und Schwester Conceição leitet das Noviziat in der Bezirksstadt Cuamba. Gemeinsam wollen die drei mit den mittlerweile 23 einheimischen Schwestern in sechs Niederlassungen noch viel erreichen und erleben: auch das 70-jährige Ordensjubiläum von Schwester Leila in zehn Jahren.






