Prüfung bescheinigt dem freiwilligen Auslandseinsatz bei den Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel eine hohe Qualität
Die Gütegemeinschaft Internationaler Freiwilligendienst hat die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel für ihre Aussendung von Missionarinnen und Missionaren auf Zeit (MaZ) zertifiziert. Damit wird der Ordensgemeinschaft eine hohe Qualität in der Vorbereitung und Durchführung dieses Auslandsdienstes bescheinigt.
„Das Zertifikat zeigt, dass sie sich sehr ernsthaft auf diese Prüfung eingelassen haben und bei Ihnen eine qualitativ hohe Arbeit geleistet wird“, erklärt der Geschäftsführer der Gütegemeinschaft, Markus Linsler. Im Rahmen einer Feierstunde hat er die Urkunde am Dienstagabend an Generaloberin Schwester Maria Thoma Dikow und das gesamte MaZ-Team überreicht, das den Auslandseinsatz organisiert.
Für das Einsatzjahr 2016/2017 hatten sich weit über 40 junge Menschen bei den Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel um einen Auslandseinsatz beworben. Jedoch sind nur 27 Plätze vorhanden. „Das große Interesse ist ein Indikator dafür, dass die Qualität stimmt“, so Markus Linsler. Andere Anbieter hätten teilweise Probleme damit, genügend Bewerber zu finden.
1997 begonnen
1997 hatte die Ordensgemeinschaft mit der Aussendung junger MaZ begonnen. Seitdem haben über 200 Männer und Frauen zwischen 18 und 29 Jahren einen Auslandsdienst angetreten. Die meisten gehen in die eigenen Einrichtungen in Bolivien, Brasilien, Rumänien und Mosambik. Einige werden aber auch über die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel ausgebildet und ausgesandt, um in Projekten anderer Organisationen zu arbeiten, die diese Vorbereitung selbst nicht leisten können.
Generaloberin Schwester Maria Toma Dikow betont, dass ihrer Gemeinschaft die Aussendung junger Missionarinnen und Missionare sehr wichtig ist: „Wir wollen, dass sie Erfahrungen sammeln, die ihren Horizont erweitern, und dass sie Menschen in anderen Ländern begegnen, die weniger privilegiert sind. Geleichzeitig bieten wir ihnen die Möglichkeit, sich für diese Menschen einzusetzen und zu helfen.“
Ihr Dank gilt vor allem Schwester Theresia Lehmeier, Schwester Maria Dolores Bilo und Birgit Bagaric, die die Ausbildung und Begleitung der MaZ seit Jahren verantworten. Inzwischen ist auch Schwester Theresita Maria Müller in das Team mit eingestiegen. „Ich habe den Bericht gerne gelesen. Er zeigt, wie vielschichtig und systematisch diese Arbeit ist und wieviel Aufwand sie erfordert“, so die Generaloberin.
Geprüft werden beispielsweise das zugrundeliegende Konzept, die Vorbereitung einschließlich der Gesundheitsvorsorge, die Begleitung an den Einsatzorten, die Struktur des Notfallmanagements oder die Dokumentation. „Aber auch die Bedingungen im Ausland: Da gilt es sicherzustellen, dass ein Freiwilliger die Arbeit zwar unterstützt, aber keinen Arbeitsplatz ersetzt“, erklärt Winfried Meilwes, der in der Missionszentrale im Bergkloster Bestwig arbeitet. Auch er ist als Prüfer für die Gütegemeinschaft Internationaler Freiwilligendienst im Einsatz. „Aber natürlich kann ich nicht die Arbeit im eigenen Haus prüfen“, erklärt er. Das hat eine Kollegin übernommen.
Freiwilliger Zusammenschluss
Die Gütegemeinschaft ist ein freiwilliger Zusammenschluss von zehn Organisationen, die solche Auslandseinsätze anbieten. Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel gehören zu den Gründungsmitgliedern. „Unser Ziel war es, Qualitätsstandards zu entwickeln, die nah an der Praxis sind und zu dem Profil und Anspruch unserer Form des Auslandseinsatzes passen“, so Winfried Meilwes. Dabei entsprechen diese Kriterien nicht nur dem Standard der RAL-Gütezeichen, sondern auch den entwicklungspolitischen Vorgaben des Bundesprogramms weltwärts, über das der Auslandsdienst Missionar/in auf Zeit finanziell gefördert wird.
„Die Ordensgemeinschaften haben diese Dienste schon angeboten, lange bevor es weltwärts gab“, hebt Markus Linsler hervor. Wünschen würde er sich allerdings auch, dass die Orden „nicht nur ein Vorreiter für das Outgoing-Angebot bleiben, sondern ebenso einer für das Incoming werden.“ Das sei eine neue Facette des Freiwilligendienstes: Junge Menschen aus dem Ausland für ein Jahr nach Deutschland einzuladen und hier in die Arbeit einzubinden. „Das scheint das Weltbild erst einmal auf den Kopf zu stellen und ist in gewisser Weise eine Provokation“, gibt Linsler zu. Aber diejenigen, die das bereits praktizierten, würden wertvolle Erfahrungen sammeln.
„Dieses Angebot entspricht einem modernen Missionsverständnis,“ weiß Schwester Maria Thoma. Das sehe vor, voneinander zu lernen. Und die Generaloberin verrät: „Dieses Thema beschäftigt uns bereits. Wir planen, in den Incoming-Bereich einzusteigen.“ Auch das zeugt von der steten Weiterentwicklung der Organisation des Internationalen Freiwilligendienstes bei den Schwestern der heiligen Maia Magdalena Postel.