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Unsere Gemeinschaft
Seit 200 Jahren im Dienste der Menschen
In Deutschland und den Niederlanden gibt es 40 Konvente und über 40 Einrichtungen mit rund 2.000 Beschäftigten
Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel (SMMP) benennen sich nach ihrer Gründerin. Die wurde am 28. November 1756 mit bürgerlichem Namen Julie Postel in Barfleur in der Normandie geboren und nannte sich später Maria Magdalena. Ihr Geburtstag jährte sich am 28. November 2006 zum 250. Mal. 2007 feierte die Ordensgemeinschaft ihr 200-jähriges Bestehen, 2012 die 150-jährige Präsenz in Deutschland.
1807 wurde die Gemeinschaft in Cherbourg als „Arme Schwestern der Barmherzigkeit“ gegründet. Die ersten deutschen Frauen schlossen sich ihr 1862 im Eichsfeld an.
Unter dem Namen „Heiligenstädter Schulschwestern“ weiteten sie ihr Betätigungsfeld von hier aus auch nach Westfalen aus. Bedingt durch die politischen Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich nach dem 1. Weltkrieg ist der deutsche Ordenszweig seit 1920 eigenständig. Das Generalat hat seinen Sitz in Heiligenstadt/Thüringen, das Provinzialat als Zentrale der Europäischen Provinz befindet sich in Bestwig/Sauerland.
In Deutschland und den Niederlanden gibt es rund 40 Konvente und Niederlassungen mit rund 200 Schwestern. Sie gehören zu der Europäischen Provinz der Ordensgemeinschaft. Weitere 115 Schwestern sind in den Missionsländern Brasilien, Bolivien, Rumänien und Mosambik im Einsatz.
Der Leitspruch der Gründerin und der Gemeinschaft lautet: „Die Jugend bilden, die Armen unterstützen und nach Kräften Not lindern.“ Entsprechend weit gefächert sind die Aufgaben und Einsatzbereiche der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel bis heute.
Als Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel (SMMP)
- leben wir aus dem Glauben an den lebendigen Gott,
- schätzen wir jeden Menschen in seiner Einmaligkeit und Würde,
- geben wir der Barmherzigkeit in unserem Alltag Raum,
- helfen wir den Menschen bei der Entfaltung ihrer Fähigkeiten und Begabungen,
- beschreiten wir im Sinne unserer Ordensgründerin auch neue Wege in der pastoralen und sozialen Arbeit,
- wirken wir aus dem Glauben an das Evangelium als Frauen in der Kirche,
- stellen wir uns den Wirklichkeiten in Kirche und Gesellschaft und gestalten diese aktiv und weltweit mit,
- gewinnen wir Kraft und Zuversicht aus dem persönlichen und gemeinschaftlichen Gebet.
+ Die Geschichte der Gemeinschaft in Deutschland
Ursprünge
Um 1860 suchen vier deutsche Lehrerinnen aus dem Eichsfeld den Anschluss an eine Ordensgemeinschaft. Schwester Placida Viel geht auf sie zu. Vier ihrer Mitschwestern führen die deutschen Frauen daraufhin ein. Mit der Einkleidung der Lehrerinnen wird 1862 die erste deutsche Niederlassung in Heiligenstadt gegründet.
Während des Kulturkampfes erhalten die Schwestern Unterrichtsverbot. Sie müssen fast alle Häuser schließen. 1876 wandern sie deshalb nach Frankreich aus, wo sie nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 ebenso unerwünscht sind.
Erst 1882 können die Schwestern nach Deutschland zurückkehren. Sie nehmen dort auch wieder ihre Arbeit auf. So leben 1887 schon 98 Ordensfrauen in vier Niederlassungen. Bis 1917 sind es 559 Schwestern in 52 Konventen.
Bedingt durch die Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg, raten die deutschen Bischöfe zur Trennung des deutschen Zweiges von der französischen Stammkongregation. Deshalb wird 1920 ein eigenes Generalat in Heiligenstadt gegründet.
1923 brechen die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel von Deutschland aus in die Niederlande auf, ein Jahr später nach Bolivien. Von 1937 an dehnt sich das Engagement der Gemeinschaft auch nach Brasilien aus. Eigene Provinzen werden in den drei Ländern aber erst 1967 gegründet. Dazwischen ist die Entwicklung der Gemeinschaft vom Zweiten Weltkrieg und der deutschen Teilung geprägt.
1938 müssen alle Schulen der Gemeinschaft geschlossen werden. Viele Schwestern widmen sich nun pflegerischen und pastoralen Aufgaben.
+ Neuanfang nach 1945
1947 wird das Noviziat aufgrund der Teilung Deutschlands nach Geseke verlegt (am Standort des heutigen Wohn- und Pflegezentrums Haus Maria) – immer noch in der Hoffnung, bald wieder nach Heiligenstadt zurückkehren zu können.
1961: Der Mauerbau und die Festigung der innerdeutschen Grenze machen die Verbindung zum Mutterhaus in Heiligenstadt unmöglich. Daher wird von 1965 bis 1971 das Kloster in Bestwig errichtet, wohin das Generalat schließlich umzieht und das ebenfalls „Bergkloster“ genannt wird. Erst nach der Eröffnung des so genannten „kleinen Grenzverkehrs“ entstehen über den Konvent in Kassel wieder mehr Kontakte zwischen West und Ost.
1989 finden, wie in vielen Städten der DDR, auf dem Friedensplatz vor dem Bergkloster Heiligenstadt Demonstrationen für den Fall der Mauer statt. Daran beteiligen sich auch die Schwestern. Ermutigt durch die Forderungen der Demonstranten eröffnen sie nach der Wende wieder die Bergschule. Die berufsbildende Bergschule, das Gymnasium Bergschule St. Elisabeth und der Bergkindergarten sind heute drei von 30 Einrichtungen in Trägerschaft der Ordensgemeinschaft, zu denen u.a. weitere Schulen, Seniorenheime, Kliniken, ambulante Dienste und ergotherapeutische Praxen mit insgesamt 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehören.
In den 90er Jahren reift die Überlegung, den Sitz des Generalates wieder nach Heiligenstadt zurückzuverlegen. Dies geschieht schließlich im Zuge der Gründung einer Europäischen Provinz aus der westdeutschen, eichsfeldischen und niederländischen Provinz am 6. Januar 2003.
Inzwischen hat die Gemeinschaft auch international neue Herausforderungen angenommen: Seit 1998 arbeiten Schwestern in Rumänien, wo man 2000 mit dem Bau eines eigenen Kinderhauses in Schineni begann. Ebenfalls 1998 nahmen die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel die Mitarbeit im interkongregationalen Projekt Nipepe in Mosambik auf. 2001 begannen sie mit der eigenständigen Missionsarbeit in der Region Metarica / Mosambik