Ein positiver Impuls zur Corona-Krise aus der Manege in Berlin Marzahn
Die Manege in Berlin-Marzahn ist aufgrund der Corona-Situation geschlossen. Doch die Manege macht weiter. Denn die gemeinsam mit den Salesianern Don Boscos betriebene Anlaufstelle für Jugendliche und junge Erwachsene ist einfach zu wichtig. Also bleibt das Team mit 172 jungen Menschen weiterhin in Kontakt – auch physisch. Wie das geht, erklärt Geschäftsführerin Schwester Margareta Kühn:
Wir stemmen uns mit Kraft und Mut dagegen, unsere Einrichtung nicht herunterfahren zu müssen und weiter für und mit unseren vielen jungen Menschen arbeiten zu dürfen. Die Bundesagentur für Arbeit und damit auch das Jobcenter haben ja die Maßnahmen „ausgesetzt“ und unsere Jugendlichen dürfen nicht „physisch anwesend sein“. Für alle, die hier wohnen, gilt das Gott sei Dank nicht!
Sofort nach dem Beschluss Mitte März haben wir unsere Konzepte umgebaut, eingereicht und neu zertifizieren lassen. Dadurch bekamen wir die erleichternde Nachricht, dass wir nicht aufhören müssen, sondern die Jugendlichen „online“ und per eigenem „Arbeitspaket-Dienst“ – bis vor ihre Haustüren – weiter begleiten können. Das tun wir nun für 172 junge Menschen, wir bringen ihnen Hausaufgaben, ganz praktische Arbeitsmaterialien aus Holz, Metall, Malerutensilien und hauswirtschaftliche Dinge, aus denen sie mit Anleitung zu Hause etwas fertigen müssen.
„Würdevoller“ Umgang
Zwei Tage später holen wir alles wieder ab, es gibt eine Bewertung und wir bringen neue Arbeiten. Dazu gibt es Rezepte und die nötigen Lebensmittel, denn das Essen bei uns fällt ja leider weg. Dennoch erscheint es uns wichtig und im Blick auf unsere Zielgruppe „würdevoll“, nicht fertige Speisen zu bringen, sondern sie zum Kochen und zum Tätigwerden anzuregen. Bei der Gelegenheit können wir vor der Haustür gleich sehen, wie es den jungen Menschen geht und wir werfen bei denen, die schon Eltern sind, immer auch einen aufmerksamen Blick auf ihre Kinder.
Weil viele unserer Jugendlichen mit psychisch schwierigen Phasen, ihrer Erziehungsüberforderung und anderen Dingen zu kämpfen haben, treffen wir uns draußen oder bei uns im Haus nun doch zu Gesprächen mit gutem Abstand. Wir wollen und müssen an ihrer Seite bleiben. Es wird gut gehen!
So lange es nur geht möchte ich alles daran setzen, unsere guten und leidenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht zu verlieren, nicht nach Hause zu schicken oder ihre Einsatzzeiten zu kürzen. Kurzarbeit geht bei uns nicht. Wir haben zu viel zu tun.
Schwester Margareta Kühn