Erzbistum Paderborn hat Ordensfrau nach Deutschland eingeladen
Mit einem feierlichen Pontifikalamt im Paderborner Dom ist am Sonntag die Jahresaktion des katholischen Osteuropa-Hilfswerkes Renovabis von Erzbischof Hans-Josef Becker und dem Renovabis-Hauptgeschäftsführer Pfarrer Christian Hartl eröffnet worden. Als besonderer Gast war auch Schwester Carmen Tereza Rusu aus Rumänien angereist.
Die Sozialarbeiterin, die das Kinder- und Jugendzentrum der Ordensgemeinschaft im rumänischen Schineni leitet, war vom Paderborner Erzbischof persönlich zur Eröffnung nach Paderborn eingeladen worden, um zusammen mit Projektverantwortlichen aus anderen Ländern während der Eröffnungswoche über ihre Arbeit zu berichten. Renovabis unterstützt Sozial-, Pastoral- und Bildungsprojekte in insgesamt 29 Ländern Mittel- Ost- und Südosteuropas.
Neben dem Jugendzentrum betreiben die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in Schineni noch ein Kinderheim und das Haus der Zukunft sowie ein Soziales Zentrum im Nachbarort Siretu. Schwester Carmen Tereza stellte ihre Arbeit in den vergangenen Tagen in Gemeinden und Einrichtungen des Erzbistums vor, zum Beispiel in der Sekundarschule in Borchen, im Rahmen der Vorabendmesse in der St. Laurentiuskirche in Nordborchen oder am Berufskolleg Bergkloster Bestwig.
Bildung geht über den Schulbesuch hinaus
Während der Eröffnungsfeier im Dom ging der Erzbischof Becker auf das diesjährige Leitwort der Renovabisaktion ein: „Lernen ist Leben“. Dabei steht der Bildungsaspekt im Vordergrund. Vor allem will die Aktion auch deutlich machen, dass Bildung über den Schulbesuch hinausgeht und die persönliche Reife und Wertevermittlung einbezieht. Erzbischof Becker betonte in seiner Predigt, dass Lernen und Bildung gerade für die Menschen in Osteuropa eine Chance sei, ihr Leben aktiv zu gestalten und zu verändern.
Hier sieht Schwestern Carmen Tereza die Berührungspunkte zu ihrer Arbeit sowie der ihrer Mitschwestern und Mitarbeiter. „Viele von unseren Kindern kommen aus sehr schwierigen Lebensverhältnissen. In unserer Arbeit versuchen wir sie auf das selbständige Leben vorzubereiten und zu einem Schulabschluss sowie Berufsabschluss hinzuführen“, so die Ordensschwester.
Mitgebracht hat Schwester Carmen Tereza auch zwei ehrenamtlich engagierte Jugendliche aus ihrer Gemeinde: Celina Mariut und Robert Antal unterstützen die Schwester in der Arbeit im Kindertreff und gestalten den wöchentlichen Jugendtreff mit. Sie führten nach den Vorträgen an den verschiedenen Orten in Deutschland in traditioneller Tracht Tänze auf, um den Zuhörern einen Einblick in die rumänische Kultur zu geben. Musik und Folklore sind in Rumänien auch den Kindern und Jugendlichen wichtig.
Renovabis unterstützt die Arbeit der Ordensgemeinschaft in Rumänien bereits seit mehreren Jahren. „Wir sind sehr dankbar, dass Renovabis unser Engagement wertschätzt und uns je nach Projekt eine Förderung zukommen lässt“, so Winfried Meilwes vom Team der Missionszentrale der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel. Er unterstützt und begleitet die Arbeit im Rahmen seiner Tätigkeit als Referent für Projektentwicklung.
Schwester Carmen Tereza verwies immer wieder auf das Angebot Missionar auf Zeit. Das gebe es auch in Schineni. Volljährige junge Erwachsene aus Deutschland können über dieses Angebot ein freiwilliges soziales Einsatzjahr im Ausland verbringen. Sie werden intensiv auf diesen Dienst vorbereitet und sowohl im Kinderheim als auch im Kinder- und Jugendtreff eingesetzt.