Sabine Stephan kehrt nach drei Jahren aus Leme/Brasilien zurück ins Eichsfeld
Nach drei erfolgreichen Einsatzjahren in der Sozialarbeit der Stadt Leme in Brasilien kehrt die deutsche Entwicklungshelferin Sabine Stephan im Januar nach Deutschland zurück. Generaloberin Schwester Maria Thoma sagt: „Wir wissen uns zu großem Dank verpflichtet, hat sie doch einen unverzichtbaren Beitrag geleistet, die Unterstützung der Armen und Bedürftigen in Leme nachhaltig abzusichern.“
2016 war Sabine Stephan als Entwicklungshelferin im Auftrag der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel vom Eichsfeld aus für drei Jahre nach Brasilien entsandt worden, um die Hilfe für die Menschen am Stadtrand von Leme weiterzuentwickeln. „Ein Auftrag, den sie mit großem Engagement und Erfolg verwirklicht hat“, so Schwester Maria Thoma.
Die Pastoralreferentin und Sozialarbeiterin Sabine Stephan hat in ihren drei Einsatzjahren viele Entwicklungen angestoßen, die jetzt durch die brasilianischen Schwestern eigenständig weitergeführt würden. So begleitete sie den Aufbau eines sozialen Zentrums, in dem inzwischen eine Kleiderkammer, eine Suppenküche und vielfältige Bildungsangebote für Menschen aus den benachteiligten Bevölkerungsgruppen angeboten werden. Ebenso geht der Einsatz von Psychologinnen auf ihre Initiative zurück. Sie bieten unter anderem traumatisierten Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, Beratung und Therapie an.
Bildungsangebote entwickelt
Auch die Entwicklung von Bildungs- und Ausbildungsangeboten war der 57-Jährigen ein großes Anliegen: „Ihr ging es darum, Menschen vom Stadtrand, die bisher wenig Bildungschancen hatten, zu fördern. Dadurch hat sie ihnen die Möglichkeit gegeben, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erwerben, die im weitesten Sinne helfen, das Familieneinkommen zu verbessern“, würdigt Schwester Maria Thoma die gute Arbeit.
Ein weiterer Schwerpunkt waren die seit langem bestehenden Familienpatenschaften. Im Auftrag der Bergkloster Stiftung SMMP stand Sabine Stephan im engen Kontakt mit den betroffenen Familien, eruierte die Bedarfe, initiierte Selbsthilfe und förderte die weitere Entwicklung. „Sie besuchte Familien in den armen Stadtrandvierteln, hörte zu, begleitete bei Behördengängen und Arztterminen, lud ein zu Fortbildungen, beriet und vermittelte und ließ die Menschen vor allem spüren, dass sie Würde haben, unabhängig von ihrem Einkommen und ihrer persönlichen Situation“, so die Generaloberin, die noch im Mai dieses Jahres in Brasilien war und sich von den Fortschritten der Stadtrandarbeit überzeugte.
Sozialarbeit ausgebaut
„Inzwischen haben die brasilianischen Schwestern zusammen mit einer großen Gruppe von ehrenamtlich arbeitenden Fachkräften und Helfern die Sozialarbeit systematisch ausgebaut und eine eigene gemeinnützige Trägergesellschaft für diese Dienste gegründet“, erläutert Schwester Maria Thoma. So sei der Einsatz von Sabine Stephan das geworden, als was er angelegt war: Hilfe zur Selbsthilfe.
Nach den drei Jahren als Entwicklungshelferin kehrt Sabine Stephan jetzt nach Deutschland zurück. „Sicher wird sie noch oft und gern von den Menschen berichten, die ihr ans Herz gewachsen sind“, ist Schwester Maria Thoma überzeugt. Denn Not sei nicht eine statistische Zahl, sondern habe für die Entwicklungshelferin viele Gesichter bekommen: „Gesichter von Menschen, mit denen sie gelacht und geweint hat, denen sie in verzweifelten Situationen zur Seite stehen konnte und deren erste hoffnungsvolle Schritte aus der Not heraus sie begleiten durfte.“