20 junge Leute bereiten sich für ihr Auslandsjahr vor
„Eigentlich ist alles noch ein wenig unwirklich“, sagt eine der Freiwilligen, die sich gemeinsam mit einer Gruppe von 20 jungen Leuten auf ihren Einsatz als Missionare auf Zeit vorbereitet. Sie werden in SMMP-Einrichtungen in Brasilien, Bolivien, Mosambik und Rumänien arbeiten.
Das letzte 4-tägige Vorbereitungstreffen fand nun im Berufskolleg Ahaus statt. Hier ging es noch einmal ganz konkret um die persönlichen Ziele für den Einsatz, einer kurzen Schulung für die Berichterstattung aus der Arbeit, die eigenen Sprachkenntnisse sowie ganz praktische Fragen. Am 15. Juli werden die Freiwilligen im Rahmen einer Aussendungsfeier im Bergkloster Heiligenstadt verabschiedet. Kurz danach reisen sie in ihre Einsatzländer.
Zwei von ihnen sind Franziska Klaes aus Steinheim in Ostwestfalen und Ronja Huber aus Eggenfelden in Bayern. Die beiden jungen Frauen werden im Kinderheim der SMMP im rumänischen Schineni eingesetzt. „Die Erzieher und Kinder freuen sich schon sehr auf die Freiwilligen“, so Winfried Meilwes aus der Missionszentrale, der zusammen mit Schwester Dorothea Brylak die rumänischen Projekte von Deutschland aus begleitet.
Eingesetzt werden die beiden insbesondere in der Hausaufgabenhilfe, Einzelförderung, Freizeitgestaltung und beim Kochen. „Die Freiwilligen bringen ein wenig die weite Welt in unser Haus. Davon lernen beide Seiten“, sagt die Leiterin der Einrichtung, Juliana Ciceu.
Und für das Erlernen der rumänischen Sprache sind die Bewohner des Kinderheims schon bestens eingespielt. Die Kinder lernen ein wenig deutsch und die Missionare auf Zeit lernen rumänisch. „Wir sind schon sehr gespannt auf die Kinder und Jugendlichen“, so Ronja Huber. Und auf die Frage ob die junge Frau aus Bayern auch mal bayrisch kochen würde, erwidert sie lachend in ihrem bayrischen Dialekt: „Natürlich – sehr gern. Vielleicht was mit Leberkäs“. Gerade die individuellen Fähigkeiten bereichern das Leben im Kinderheim. Und wenn Franziska Klaes ihr Saxophon mitbringt und sich Ronja Huber auf das Klavier im Kinderheim freut, werden bestimmt manch kleine musikalische Projekte entstehen.
Aber auch die anderen Freiwilligen sind gut gerüstet. Nach Mosambik in Afrika werden drei junge Frauen und ein junger Mann aufbrechen. Sie werden auf die drei Standorte in Mosambik verteilt, aber zwischendurch auch mal wechseln. Die Freiwilligen die nach Bolivien gehen, werden alle in Kinderheimen bzw. Kinderdörfern eingesetzt. Und in Brasilien arbeiten die Missionare auf Zeit insbesondere in der Sozialarbeit in Leme, in einem Seniorenheim oder in einer Kindertagesstätte. Auch hier sind die Freiwilligen sehr willkommen und eine große Unterstützung für die Schwestern und ihr Mitarbeiterinnen.
Die pädagogische Leitung der Vorbereitung liegt bei der Sozialpädagogin Birgit Bagaric, Schwester Maria Dolores Bilo und einem Team von ehemaligen Missionaren Zeit. Sie haben die angehenden MaZ durch die verschiedensten Vorbereitungsmodule begleitet und für ihren Dienst geschult. Themen waren da zum Beispiel: die Kultur des jeweiligen Landes, das Klima und die Ernährung, Gesundheitsvorsorge, Umgang mit Konflikten und Krisen, die politischen Systeme in den Einsatzländern, Verhaltensregeln und religiöse Mentalitäten. Insgesamt ein sehr umfangreiches Programm. Daher beginnt die Vorbereitung in der Regel schon über ein halbes Jahr vor Dienstbeginn.
Alle Einsatzstellen werden gefördert aus dem Programm des entwicklungspolitischen Freiwilligendienstes weltwärts oder aus dem Förderprogramm des Internationalen Jugendfreiwilligendienstes (IJFD). Die Ordensgemeinschaft selbst hat für ihren Freiwilligendienst das bundesweit anerkannte RAL-Gütesiegel verliehen bekommen.