Frühjahrstagung im Bergkloster Bestwig
Was sind die eigenen, persönlichen Werte, wie verbinden sie sich mit den Leitlinien und Zielen des Unternehmens und wie werden sie in der täglichen Arbeit gelebt? Dieser Frage gingen die leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ordenseigenen Einrichtungen und Dienste in ihrer gestrigen Frühjahrstagung im Bergkloster Bestwig nach.
Nächstenliebe, Offenheit, Vertrauen, Ehrlichkeit, Respekt und vieles andere waren die Stichworte, die die Teilnehmer der Tagung sammelten und gewichteten. Anschließend diskutierte man in Kleingruppen, welche Rolle diese Werte in der täglichen Arbeit spielen.
„Wie sieht es aus mit den gelebten Werten“, fragte Ralf Zaizek in der Schlussrunde. Der Interims-Geschäftsführer der Seniorenhilfe SMMP hatte die Tagung moderiert und geleitet. Eine abschließende Antwort wollte niemand geben, was durchaus im Sinn der Sache war, denn die Auseinandersetzung mit den gelebten Werten soll mit den Mitarbeitern in den Einrichtungen weiter gehen. So war diese Frühjahrstagung, wie Provinzoberin Schwester Johanna Guthoff sagte, auch ein Beitrag zur Arbeit jener Arbeitsgruppe, die sich seit einiger Zeit mit der Frage beschäftigt, wie der Geist der Ordensgründerin in den Einrichtungen weiterleben kann.
Ralf Zaizek nutzte den Tag auch, um sich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verabschieden. Er dankte allen „für die ungefragte Freundlichkeit und Aufmerksamkeit“, die im bei SMMP seit dem ersten Tag entgegengebracht worden sei. Auch den Schwestern dankte er für „bodenständige Gradlinigkeit und Geistlichkeit“. Im Hinblick auf die stets notwendige Reflexion der eigenen Arbeit und Werte gab er allen Anwesenden seinen eigenen Konfirmationsspruch mit auf den Weg: „Seid auch Täter des Wortes und nicht dessen Hörer.“ Am 1. April wird Zaizek seine Stelle an Frank Pfeffer übergeben.
Internationale Bildungsarbeit
Generaloberin Schwester Maria Thoma berichtete von der internationalen Arbeitsgruppe der Schwestern aus Deutschland, Mosambik, Bolivien, Brasilien und Rumänien, die sich seit Anfang des Jahres damit beschäftigt, die Bildungseinrichtungen der Ordensgemeinschaft auf den drei Kontinenten miteinander zu vernetzen. Dabei gehe es vor allem um die Konkretisierung der Leitlinien und Ziele für den Bereich Erziehung. In der kommenden Woche stehe auch ein Treffen mit den Schulgeschäftsführern in Deutschland an. Ziel sei es, bis Anfang 2018 ein verbindliches Konzept für alle Bildungseinrichtungen zu erarbeiten.
Außerdem berichtete Schwester Maria Thoma von ihrer Reise nach Mosambik. Dort gebe es mittlerweile acht mosambikanische Ordensschwestern, zwei davon mit ewiger Profess, und 6 Postulantinnen. An zwei Standorten lebten zurzeit 37 Mädchen mit den Schwestern und die Schule in Metarica habe mittlerweile 500 Schülerinnen und Schüler. Die Missionare auf Zeit, die die Ordensgemeinschaft jedes Jahr entsende, seien in Mosambik als Hilfslehrer ein wertvoller Bestandteil der dortigen Arbeit.
Erstmals kommen in diesem Jahr auch Missionare auf Zeit von den ausländischen Standorten der Ordensgemeinschaft nach Deutschland. Zwei mosambikanische Ordensschwestern arbeiten derzeit im Bergkloster Bestwig, ein Brasilianer wird in demnächst im Haus St. Josef in Wadersloh arbeiten und ein Brasilianerin wird im Kindergarten in Velmede arbeiten.
Neues gebe es auch in der von Schwester Margareta Kühn geleiteten Jugendhilfeeinrichtung Manege in Berlin. Die Manege war bislang Teil eines bundeseigenen Pilotprojekts zur Förderung schwer erreichbarer Jugendlicher am Arbeitsmarkt. Dieses Programm sei nun vom Gesetzgeber im Sozialgesetzbuch II verstetigt worden. Für die weitere stetige Umsetzung dieses Programm ab 2018 müsse sich die Manege nun bewerben. Für das Programm hat sich Karl Schiewerling MdB jahrelang eingesetzt. Am 4. Mai wird er Ehrengast beim Placida-Empfang im Bergkloster Heiligenstadt sein.
Unternehmenskooperationen
Neue Wege wollen auch die Schwestern in Brasilien einschlagen. In Leme, wo Schwester Maria Ludwigis Bilo sich seit 50 Jahren um die Nöte der Wanderarbeiter kümmert, soll die Sozialarbeit inhaltlich, personell und finanziell neue aufgestellt werden.
Winfried Meilwes berichtete, dass für die Finanzierung der sozialen Arbeit künftig verstärkt Unternehmen als Kooperationspartner geworben werden sollen. Die können dieses Engagement im Gegenzug für ihre Corporate Social Responsibility nutzen.
Da auch ein Teil der Schulen sich zurzeit um Unternehmenskooperationen bemühe, sei eine enge Abstimmung mit Team Unternehmenskooperation unter Leitung von Generalökonomin Schwester Dorothea Brylak erforderlich, um Mehrfachansprachen zu vermeiden.