Clara Kowollik, Anna-Lena Stammen und Paula Bünger waren als Missionarinnen auf Zeit in Mosambik. Sie schicken uns diesen Bericht.
Die Provinz Niassa, in der Metarica liegt, ist eine der ländlichsten und am dünnsten besiedelten Mosambiks. Es gibt viele kleine Dörfer, kaum Städte und viel Weite. Fährt man mit dem Auto über die Sandpisten vorbei an den Dörfern, sieht man die vielen Menschen vor ihren Hütten sitzen. Frauen, die bunte Wassereimer auf dem Kopf balancieren, Fahrräder mit Kohlesäcken oder Brennholz beladen, Menschen mit landwirtschaftlichen Gerätschaften auf dem langen Weg zu ihren Feldern. Hühner und Ziegen laufen über die rote Straße aus Staub.
Vor allem sieht man immer und überall viele Kinder, die winken, an Mangos knabbern, hinter dem Auto her- oder auch vor dem Auto weglaufen. In Metarica liegen noch Panzerreste, Überbleibsel aus dem Bürgerkrieg, auf denen jetzt die Kinder spielen.
Die Dienststelle von uns Missionaren auf Zeit (MaZ) in Metarica ist das Centro Educacional Júlia Postel, das Bildungszentrum der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel, unserer Entsendeorganisation, bestehend aus der Escolinha, einer Art Vorschule oder Kindergarten und mittlerweile auch zwei ersten, zweiten und seit diesem Jahr auch dritten Klassen. Die Schule wächst noch.
Vormittags und nachmittags kommen je rund 200 Schüler zum Lernen und Spielen in die Schule. Die Kinder in der Vorschule sind in drei Gruppen eingeteilt, A, B und C. Die A-Kinder sind die Ältesten und kommen im Schuljahr 2017 in die erste Klasse. Wir MaZ arbeiten als Titias vormittags und nachmittags mit in je einer Vorschulklasse, wo wir die anderen Titios beim Unterrichten unterstützen oder auch selbst unterrichten.
In den 45 Minuten Unterricht täglich lernen die Kinder vor allem einfache Vokabeln auf Portugiesisch, der Amtssprache Mosambiks, da zuhause oft nur Macua gesprochen wird. Die Ältesten Kinder lernen zudem schon das Alphabet, ihren Namen und Zahlen zu schreiben. In den vielen Spielzeiten spielen wir mit den Kindern, lesen ihnen vor, tanzen und singen gemeinsam. Zudem gibt es eine Mahlzeit in der Schule für alle: Entweder Suppe, Brot, oder Papinha, das ist süßer Maisbrei.
Zusätzlich zu unserer Arbeit in unseren verschiedenen Escolinhagruppen geben wir auch Englischunterricht, der von uns MaZ geplant und durchgeführt wird. Die Kinder der Grundschule sowie die ältesten Vorschulkinder lernen in jeweils einer Stunde pro Woche mit uns erste Wörter auf Englisch: Begrüßungen, Zahlen, Farben.
Zu Beginn waren die Kinder oft noch schüchtern und haben sich kaum getraut, die fremden Wörter auszusprechen. Auf dem Schulhof dann aber kommen sie oft zu uns, um uns stolz nach unserem Befinden auf Englisch zu fragen oder um englische Lieder aus dem Unterricht anzustimmen – erste kleine Erfolge.
Hin und wieder gibt es zudem andere Dinge für die Escolinha zu erledigen. So haben wir drei MaZ etwa die Abschlusszertifikate für die Kinder der A-Klassen gestaltet und von allen Kindern dafür Fotos gemacht.
Gemeinsam mit allen Titios und Titias haben wir zudem in einer Art Projektwoche, die von uns MaZ geplant wurde, neues Schulmaterial gebastelt. So sind Geburtstagskalender, ein Bingospiel und für alle Unterrichtsräume Buchstaben- und Zahlenplakate entstanden, die den Kindern beim Lernen helfen sollen.
Ein anderer Zweig des Bildungszentrums der Schwestern besteht aus der Erwachsenenalphabetisierung. Viele Erwachsene, vor allem Frauen, können weder Lesen, Schreiben, noch Rechnen. Seit diesem Jahr gibt es ein staatlich anerkanntes Programm, bei dem rund 30 Frauen und zwei Männer an drei Nachmittagen in der Woche Schreiben, Lesen und Rechnen lernen. Wir unterstützen an je einem Nachmittag den Lehrer dieses Programms im Unterricht.
Ein anderer Teil unserer Arbeit besteht aus dem Unterricht mit den 24 Mädchen, die bei den Schwestern leben und selbst auch mit dem Gedanken spielen, in die Ordensgemeinschaft einzutreten. Jede von uns drei MaZ gibt in einem der drei Wohnhäuser einmal in der Woche Englisch- und einmal in der Woche abends Deutschunterricht. Hinzu kommen gemeinsame Freizeitaktivitäten und Kreativangebote in den Schulferien.
Wir haben viele verschiedene Aufgaben hier, was unseren Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich und spannend gestaltet. Gemeinsam mit den anderen Titios und Titias wird an Feiertagen im Dorf getanzt und gesungen, zudem haben wir schon einen Ausflug mit allen zusammen erlebt, bei dem wir eine andere Stadt besucht haben. Es ist also immer was los hier.
Liebe Grüße aus Mosambik!
Wir brauchen Ihre Hilfe
Unser soziales und pastorales Engagement in Mosambik finanzieren wir ausschließlich aus Spendengeldern. Unserer Arbeit an den drei Standorten kostet monatlich rund 5.200 Euro. Mit 80 Euro können wir zwei Kindern in der Vorschule ein Jahr lang ein Mittagessen und weitere Zwischenmahlzeiten kochen. Daher sind wir für jede Spende oder Projektpatenschaft dankbar.
Ihre Ansprechpartnerin in der Missionszentrale: Sr. Klara Maria Breuer
Tel.: 02904-808 241, missionszentrale(at)smmp.de
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