Provinzkapitel in Bolivien: Mehr Beständigkeit durch Vertiefung der Spiritualität erreichen
Das Provinzkapitel der bolivianischen Ordensprovinz hat zum Jahresende eine neue Leitung gewählt. Provinzoberin bleibt Schwester María Laura Rosado. Erste Provinzratsschwester und Provinzassistentin wurde Schwester Magaly Bonilla.
Generaloberin Schwester Maria Thoma Dikow, die gemeinsam mit Generalsekretärin Schwester Theresia Lehmeier an dem Kapitel teilgenommen hat und in dieser Woche nach Heiligenstadt zurückreisen wird, gab Schwester María Laura den Segen für die dritte Amtszeit als Provinzoberin. Die 66-Jährige sah eine ihrer wichtigsten Aufgaben immer schon darin, den Lehrerinnen und Lehrern an den eigenen Schulen die Spiritualität der Ordensgründerinnen und der Gemeinschaft zu vermitteln.
Die Intensivierung des Gemeinschaftslebens, die Erziehung in den Schulen und Kinderheimen, die Berufungspastoral und Anfangsausbildung sowie die permanente Weiterbildung der Ordensschwestern und Mitarbeiter hat das Kapitel jetzt auch als Schwerpunktaufgaben für die kommenden sechs Jahre definiert.
Schwester María Laura hatte vor ihrer Aufgabe als Provinzoberin schon lange das Noviziat in Cochabamba geleitet. Anlässlich der Generalkapitel und verschiedener Sitzungen war sie schon häufiger in Deutschland.
Sr. Magaly Bonilla wird Provinzassistentin
Die neue Provinzassistentin Schwester Magaly Bonilla ist 45 Jahre alt. Sie ist Lehrerin für Philosophie und hat schon an verschiedenen Schulen unterrichtet. Ein Jahr lang leitete sie das Colegio Suizo Alemán. Sie unterstützt Schwester Maria Cornelia Koch in der Casa de Ninos.
Die weiteren Mitglieder des Provinzrates sind Schwester Egidia Llanos Cuellar, Schwester Mary Luz Montoya und Schwester Bedy Velasco.
Schwester Egidia ist 50 Jahre alt und Lehrerin und Koordinatorin von vier Schulen in Santa Cruz. Zwölf Jahre lang übte sie bereits das Amt der Provinzassistentin aus.
Schwester Mary Luz Montoya ist Kommunikationswissenschaftlerin und war schon zweimal für mehrere Jahre in Mosambik. Vor ihren Auslandsaufenthalten arbeitete sie beim Radio, zwischenzeitlich leitete sie das Kinderdorf Cuatro Esquinas und nun ist sie in dem Kinderheim Aniceto Solares in Vallegrande tätig.
Schwester Bedy Velasco arbeitet als Lehrerin an einer Fiscalschule in Tarija und gestaltet dort mit Jugendlichen regelmäßig Radiosendungen, in denen es um das Thema Berufung geht. Sie ist 43 Jahre alt und gehörte zu der Arbeitsgruppe, die die neue, 2015 in Kraft getretene Lebensordnung der Gemeinschaft erstellt hat.
Es fehlt an Beständigkeit
Die Vertiefung im geistlichen Leben wurde im Laufe des einwöchigen Kapitels angesichts aktueller Entwicklungen als größte Herausforderung für die nächsten Jahre erkannt, berichtet Generalsekretärin Schwester Theresia Lehmeier. Gemeint ist eine Stärkung des Profils in den postelianischen Einrichtungen – wozu die Entwicklung von Erziehungskonzepten und eine stärkere Identifizierung mit der Ordensgemeinschaft als Träger gehören –, die Vertiefung im Glauben und die Vermittlung von Lebenssinn, besonders in den Kinderheimen.
Vielen Ordensgemeinschaften in Südamerika fehlt es an Beständigkeit. Sie erfahren Ordensaustritte und weniger Zulauf. Dem wollen die Schwestern nun verstärkt durch klare Konzepte und Perspektiven entgegenwirken.
Das Kapitel in Bolivien war das letzte der drei Provinzkapitel, die dem Generalkapitel in Heiligenstadt vor einem Jahr folgten. Die europäische Ordensprovinz tagte bereits im März 2015 und die brasilianische im Oktober 2015. Derzeit leben und arbeiten in Bolivien 42 Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel. Die ersten von ihnen kamen 1924 als Missionsschwestern aus Deutschland. Mittlerweile sind mit Schwester Maria Cornelia Koch und Schwester Antonia Maria Freude nur noch zwei deutsche Missionarinnen in Bolivien tätig.