Missionare auf Zeit feierten ihre Aussendung in Heiligenstadt
Als „Glühwürmchen“ schwärmen sie aus in die Welt: die 13 Missionarinnen und Missionare auf Zeit, die in den kommenden Wochen für ein Jahr ins Ausland gehen. Als Leitmotiv ihrer Aussendungsfeier am Samstag im Bergkloster Heiligenstadt wählten Sie einen Satz aus der Bergpredigt: „Ihr seid das Licht der Welt.“
„Glühwürmchen bringen Licht in die Dunkelheit. So wollen auch wir Licht an die verschiedenen Einsatzstellen bringen. Dabei wissen wir, dass wir selbst Glühwürmchen brauchen, um leuchten zu können,“ erklärte Annika Kortüm zu Beginn des Gottesdienstes, den die 13 jungen Erwachsenen selbst gestalteten.
Den anwesenden Eltern, Geschwistern, Familienangehörigen, Freunden und Ordensschwestern stellten sie auch noch einmal ihre Gedanken vor, die sie während der Vorbereitung auf das Auslandsjahr begleiteten (siehe auch Bericht vom 1. Juli).
„Für mich ist das die perfekte Möglichkeit, einen Traum Wirklichkeit werden zu lassen“, sagt beispielsweise Annika Brauckmann aus Wickede. Sie will in dem Kinderdorf Aldea Ninos Cristo Rey in Cochabamba/Bolivien „etwas Sinnvolles tun, eine andere Kultur kennenlernen, und sprachliche Kenntnisse vertiefen. Und dabei ist es gut zu wissen, dass meine Familie mich unterstützt.“
Etwas geben und auch etwas mitnehmen wollen
Ähnlich formulieren die anderen Missionare auf Zeit ihre Erwartungen. Klara Kowollik aus Bad Fallingbostel hofft, „dass ich in Mosambik anderen von meinem Leben etwas mitgeben, aber auch selbst neue Perspektiven und ganz viele Erfahrungen für mein Leben mitnehmen kann.“
Thorben Prünte aus Schwerte freut sich auf die Arbeit mit Kindern in der Aldea in Bolivien, da er sich schon in Deutschland in der Kinder- und Jugendverbandsarbeit eingesetzt hat. Und My Bui aus der Nähe von Mainz geht davon aus, „dass mich dieses Jahr auch in meinem Glauben stärkt.“ Sie wird in der Montessori-Kindertagestätte Casa de Ninos in Cochabamba mitarbeiten.
Bernd Kucklick, Rektor des Bergklosters in Heiligenstadt, lobt den Einsatzwillen der 13 jungen Erwachsenen und fühlte sich bei dem Vergleich mit den „Glühwürmchen“ an den berühmten Clown Oleg Popov erinnert, der in einem seiner vielen Vorführungen dem Licht eines Scheinwerferkegels nachrennt, bis er es in seinem Koffer einfängt und dann an die Menschen austeilt: „Licht bringt in der Dunkelheit Freude. Und genau das will Gott von den Menschen: Dass sie zu einem Licht für andere werden.“
Die eigenen Fähigkeiten zum Leuchten bringen
Dabei müssten die Missionare auf Zeit bei ihrem Einsatz nicht nach Sensationen suchen: „Gehen Sie so an Ihre Einsatzorte wie Sie sind – mit Ihren Fähigkeiten. Bringen Sie sich ein mit Ihrem Herzen – bis es zum Leuchten kommt.“
Schließlich sendete Generaloberin Schwester Maria Thoma Dikow die jungen Erwachsenen aus: „Es ist schön zu erleben, dass Sie die Welt nicht nur als Touristen entdecken, sondern für andere da sein wollen.“ Die Motive der jungen Missionare auf Zeit, die sie zu ihrem Auslandseinsatz bewegten, hätten sie beeindruckt: „Das ist eine Ermutigung für uns alle.“
Besonders dankte sie den Eltern, dass sie ihre Kinder unterstützt hätten und im Vertrauen gehen lassen: „Dieses Vertrauen bringen Sie damit zugleich unserer Ordensgemeinschaft entgegen.“ Außerdem dankte Schwester Maria Thoma dem Team, das die jungen Erwachsenen auf ihren Auslandseinsatz vorbereitet hat: Schwester Theresia Lehmeier, Schwester Maria Dolores Bilo und Birgit Bagaric.
Gruppe hat viel gespielt und gesungen
Abschließend blickten Schwester Theresia und Birgit Bagaric noch einmal auf diese neunmonatige Einarbeitungszeit zurück. Während dieses Zeitraumes traf sich die Gruppe immer wieder über mehrere Tage: „Ihr habt Euch sehr gut verstanden. Sobald es eine Gelegenheit dazu gab, habt Ihr gespielt. Und wenn Ihr nicht gespielt habt, habt ihr gesungen.“ Positiv hoben sie auch die Begleitung durch frühere Missionare auf Zeit hervor, die die neuen MaZ von ihren Erfahrungen profitieren ließen.
Nach dem Gottesdienst gaben die Missionare auf Zeit diesen Dank zurück und überreichten dem Vorbereitungsteam mehrere Gruppenbilder. Mit einem Augenzwinkern sagte My Bui: „Damit Ihr uns im vor uns liegenden Auslandsjahr auch nicht vergesst.“ Das wird natürlich nicht passieren – zumal es für alle 13 Missionare in Deutschland einen Schwesternkonvent gibt, der während der kommenden zwölf Monate für sie beten wird.
Weitere Informationen zu dem Angebot Missionar/in auf Zeit gibt es hier.