Gedanken zum Weltgebetstag um die geistlichen Berufe
Der vierte Ostersonntag ist innerhalb der katholischen Kirche weltweit einem besonderen Anliegen gewidmet: Dem Gebet um „geistliche Berufe“. Mitten in der Osterzeit, wenn die Texte der Liturgie von Jesus Christus als dem „guten Hirten“ sprechen, geht es um Beruf und Berufung. Nach einem möglichst lückenlosen Lebenslauf mit aussagekräftigen Ausbildungsnachweisen wird dabei nicht gefragt. Auch Gehaltsvorstellungen oder Karrieremöglichkeiten spielen keine Rolle. Ums Leben geht es gleichwohl, denn Modell ist der „gute Hirte“, der sein Leben für die Schafe gibt.
Es geht ums Ganze. Der „geistliche Beruf“ wird nicht erlernt, sondern erbetet, setzt der Weltgebetstag ein deutliches Signal. Das Freiburger Zentrum für Berufungspastoral fokussiert 2015: „Für Gott und die Menschen – ein lohnenswertes Ideal.“
Auch wir Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel sind in das weltweite Gebetsnetz dieses Tages eingewoben. Dabei wissen wir: Berufung ist nicht eine Momentaufnahme, sondern ein Weg. Der erschließt und vollzieht sich so vielfältig, wie das kulturelle Umfeld ist, in dem Frauen in unsere Ordensgemeinschaft eintreten.
Um die Einbettung des Ordenslebens in die Kultur ihres Landes ging es Mitte April in einer Studienwoche in Nampula, Mosambik, für Novizinnen von drei verschiedenen Ordensgemeinschaften. Die Schwestern Marta, Fanisa und Vanessa halten als Teilnehmerinnen unserer Gemeinschaft fest: „Die Studienwoche hat uns geholfen, unsere eigene Kultur auf dem Weg ins Ordensleben besser zu verstehen.“
Einen Zugang zu den Ordensgelübden von ihrer eigenen mosambikanischen Realität her zu finden – auch dazu trug die Studienwoche bei. Um geistliche Berufungen zu beten, sie durch verständige Begleitung zu fördern und ihnen zu ihrer Entfaltung zu helfen: Das ist ein zentraler Auftrag, auch für uns Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel.
Sr. Klara Maria Breuer SMMP