Die Frühjahrstagung der Betriebsleiter und Führungskräfte im Bergkloster Bestwig stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der Neuordnung der Geschäftsführung. Unter Leitung des Organisationsberaters Michael Funke berieten die Führungskräfte der Seniorenhilfe, der Schulen und Kliniken über die Entwicklungsstand ihrer Betriebsteile und des Gesamtunternehmens. Deutlich wurde dabei vor allem, dass niemand dort stehen bleiben wollte wo er oder sie sich sah.
Klarheit und Transparenz
Eine stärkere Transparenz und Partizipation im Führungshandeln aber auch Klarheit und Stabilität auf Führungsebene, das war der Haupttenor auf der Frühjahrstagung der knapp 70 leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel (SMMP) im Bergkloster Bestwig. Es war die erste Tagung nach der Strukturreform vom November letzten Jahres. Entsprechend grundsätzlicher statt konkret ging es auf der Tagung zu. Thematisch orientierte sich der Klausurtag am Thema „Veränderungen im Spannungsfeld internen und externer Entwicklungen“.
„Ein solche grundlegende Veränderung auf Leitungsebene kann nur im Kontext der Entwicklungen der Einrichtungen und Dienste der letzten knapp 25 Jahre begriffen und eingeordnet werden“, so Winfried Meilwes, Personalentwickler der SMMP zu Beginn der Tagung. So skizzierte und erinnerte er zu Beginn der Tagung an einige zentrale Ereignisse in der Entwicklung der Einrichtungen der SMMP. So zum Beispiel an die Erarbeitung und Verabschiedung der Leitlinien und Ziele im Jahre 1994, die Entwicklung von Geschäftsfeldstrategien aber auch andere Strukturreformen auf den Leitungsebenen in den 90er Jahren.
Diese und andere Entwicklungen ordnete dann Dr. Michael Funke aus Leipzig, Referent der diesjährigen Frühjahrstagung, in sogenannte Entwicklungsphasen von Organisationen ein. Diese dann auf ihre jeweilige Einrichtung oder auch Geschäftsfeld zu übertragen, war ein Auftrag an die Führungskräfte in verschiedenen Arbeitsgruppen. So vielfältig die Einrichtungen in den Geschäftsfeldern des Gesundheitswesens, der Seniorenhilfe und im Feld von Erziehung und Bildung sind, so unterschiedlich die jeweiligen Einschätzungen zum Entwicklungsstand. Sieht sich eine Einrichtung derzeit wieder in der Pionierphase, findet sich eine andere in der Differenzierungsphase wieder. „Die Phasen dürfen Sie nicht als Bewertungskorridor sehen, sondern als Versuch einer aktuellen Standortbestimmung und als Erklärungsmodell dafür, wie man die nächsten Schritte in die Zukunft bewältigen kann“, betonte der Referent eindringlich.
Entsprechend unterschiedlich waren dann auch die Wünsche und Anregungen an die jeweiligen Geschäftsführer, aber auch an sich selbst. Die Liste ging über klare Budgets, Coachingangeboten für Führungskräfte, eine eigene Schulordnung, die Förderung der Kräfte und Kompetenzen in den Einrichtung, eine Klarheit in Entscheidungswegen, aber auch eine Verstärkung der Mitarbeiterorientierung.
Für Ordensleitung und Geschäftsführung bat Generalassistentin Schwester Adelgundis Pastusiak die leitenden Mitarbeiter um Verständnis, wenn nicht alles sofort rund liefe. „Auch wir suchen noch in der neuen Struktur und haben nicht sofort auf alles eine Antwort. Wir müssen uns in Themen und Anforderungen einarbeiten, die bisher von anderen Personen besetzt waren“, so die Generalassistentin, die die Generaloberin Schwester Aloisia Höing auf der Tagung vertrat.
„Ich kann sehr gut die Stimmen am Ende der Tagung verstehen, die gern noch konkreter geworden wären“, so Winfried Meilwes rückblickend auf die Tagung. Gleichzeitig habe er aber auch Stimmen gehört, die nun etwas klarer ihre eigene Einrichtung im Entwicklungsprozess verstehen und in das Gesamtgefüge der Einrichtungen und Dienste der SMMP einordnen können. „Dieses Spannungsfeld auszuhalten, die Geschäftsfelder wieder stärker miteinander zu verbinden und zu vernetzen, ist im Hinblick auf die Zukunft eine zentrale Herausforderung für die Zukunft“. Nur im solidarischen Miteinander können man dann auch den externen Anforderungen in allen Einrichtungen und auf allen Ebenen in Zukunft Stand halten.