Erlös von mehr als 30.000 Euro fließt nach Brasilien und Rumänien
Ahaus. Tausende Besucher strömten am Samstag, 23. November, zu dem traditionellen Basar des bischöflichen Canisiusgymnasiums und des Berufskollegs Canisiusstift in Ahaus. Den Erlös von mehr als 30.000 Euro spenden die beiden Schulen an die Kindercreche Sagrada Familia der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel in Leme/Brasilien und für die Katastrophenhilfe der Ordensgemeinschaft nach der verheerenden Flut in Rumänien.
Schüler, Auszubildende und Lehrer hatten sich wieder viel einfallen lassen, um die Kauflust der Besucher anzuregen. So bot die Klasse 8a des Gymnasiums beispielsweise Hundeplätzchen an. „Das Rezept hatten wir letztes Jahr in einem Buch gefunden. Und schon 2007 war der Verkauf ein Riesenerfolg“, berichtet die 13-jährige Katharina Schmickler. Insgesamt hatte sie mit einigen Mitschülerinnen 24 Bleche gebacken.
Erfolgsidee Canisiusbrot
Mit einem eigenen Backerzeugnis präsentierte sich auch die Bäckerei Verweyen: „Wir haben nach eigenem Rezept 220 Canisiusbrote gebacken. Der gesamte Verkaufserlös von 2.95 Euro pro Brot geht an die Schule“, sagt Susanne Verweyen, die das Geschäft mit ihrem Mann Manfred führt. Und sie kündigt auch schon `mal an: „Das wollen wir so lange machen, wie unser Sohn hier zur Schule geht. Dann darf eine andere Bäckerei diese Tradition gerne fortführen…“
Schwester Lioba Maria Haase verkaufte ein weiteres Mal gesammelte Briefmarken. „Ich habe inzwischen viele Leute, die mir ihre Sammlungen schicken. Ich sortiere die Marken dann nach Themen der Ländern“, erklärt die inzwischen 95-jährige Schwester, die früher selbst am Canisiusgymnasium unterrichtet hat und heute noch die Schulbücherei betreut. Sie stellt aber auch fest: „Leider gibt es immer weniger Jugendliche, die sich für dieses Hobby begeistern können.“ Trotzdem bringt der Verkauf nach wie vor mehrere hundert Euro Umsatz.
290 Kuchen gespendet
Als rekordverdächtig präsentierte sich das Kuchenbuffet, für das Schwester Adelgundis Pastusiak mit ihrem Team 290 Kuchen- und Tortenspenden entgegennehmen konnte. Schwester Adelgundis war bis 2003 Schulleiterin am Canisiusstift. „Ich freue mich, an diesem Tag vor allem auch viele Bekannte aus dieser Zeit zu treffen“, sagt die Generalassistentin. Auch viele ehemalige Schüler nutzen den Tag, um ihre alte Schule wieder einmal zu besuchen.
Bälle filzen
Am benachbarten Canisiusstift gehörte das „Bälle filzen“ zu den Attraktionen. „Dazu tauchen wir Schafswolle in Lauge ein, kneten und verfilzen sie mit der Kernseife. Zusammen mit bunter Wolle entstehen dann bunte Bälle“, erläutert die Auszubildende Sarah Puhe aus der höheren Berufsfachschule für Sozial- und Gesundheitswesen. Zwischen den vielen Kindern sitzend stellt sie fest: „Die haben einen Riesen-Spaß daran.“
Darüber hinaus gab es am Canisiusstift Gelegenheit Karten zu drucken, Stockbrot zu backen, Erbsensuppe zu essen oder sich in einer Jurte als Indianer schminken zu lassen. Ein Kinderflohmarkt, Fotokarten und selbst gerollte Kerzen gehörten zu den Verkaufsangeboten. „Wir sind jedesmal überwältigt von dem Andrang. Auch wenn wir natürlich spüren, dass es immer mehr solcher Basare und Weihnachtsmärkte in der Umgebung gibt, auf die sich die Besucher natürlich verteilen“, beobachtet Schwester Maria Manuela Gockel. Immerhin liegt das Ergebnis auf demselben Niveau wie in den Vorjahren auch.
Hilfe vor dem Winter
Von dem Geld, das das Canisiusstift eingenommen hat, sollen für die Opfer der Flutkatastrophe in Rumänien vor allem Decken und Kleidungsstücke angeschafft werden. Viele Familien haben dort ihr Hab und Gut verloren – und der eiskalte Winter steht kurz bevor.
Mit dem Erlös am Canisiusgymnasiums wird die Kindercreche in Leme unterstützt. Die wird von über 200 Kindern ab einem Alter von wenigen Monaten besucht. Vor allem Kinder aus ärmeren Familien sollen hier die Grundlage für einen erfolgreichen Bildungsweg erhalten. Darüber hinaus bietet die Einrichtung auch Qualifizierungsmaßnahmen für die Eltern an. Die Leiterin der Kindercreche, Schwester Maria Ludwigis, betont immer wieder: „Die Creche Sagrada Familia lebt von Ahaus.“