20 Jugendliche bereiten sich auf ihre Missionarsaufgabe in Bolivien, Brasilien und Rumänien vor.
Heiligenstadt. 20 junge Missionare auf Zeit trafen sich am Samstag im Bergkloster Heiligenstadt zur Aussendungssfeier. Dort zeigten sie in ihrem selbst gestaltenen Gottesdienst, wie intensiv sie sich auf ihre Aufgabe vorbereitet haben.
Jedes Jahr senden die Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel im Sommer junge Menschen aus allen Regionen Deutschlands in ihre Missionsländer, damit sie an den dortigen Projekten mitwirken und selbst Erfahrungen sammeln können. Von den diesjährigen 20 „Missionaren“ reisen 13 nach Bolivien, fünf nach Brasilien und zwei nach Rumänien. Dort teilen sie sich wieder in kleine Gruppen und auf verschiedene Standorte auf.
„Wir fliegen nach Leme. Ein kleiner Ort in der Nähe von Sao Paulo in Brasilien,“ erklärt Carina Pröpper, die dort mit zwei weiteren jungen Frauen leben und arbeiten wird. „Dort betreuen wir ein halbes Jahr lang in einer Kindertagesstätte Kinder im Alter zwischen 0 bis zehn Jahren“, führt sie aus. Ihre Beweggründe sind ähnlich wie die der meisten anderen „Missionare“: Ich möchte auch eine andere Kultur kennen lernen. Sehen, wie die Menschen dort leben und erleben, wie sie mit ihrer Situation versuchen zurechtzukommen.“ Carina Pröpper eröffnete hierzulande ein Extra-Konto für Spenden und verteilte einen selbst gestalteten Flyer mit Informationen, um vor allem den Kindern zusätzlich zu helfen.
Mut und Freude zeigen
Nicht viel anders geht es in der Gruppe von Clarissa Schmidt zu: „In Santa Cruz in Bolivien betreuen wir ein Jahr lang Kinder von inhaftierten Eltern.“ Sie nimmt diese Herausforderung gelassen an und wartet ab, was auf sie zukommt: „Ich brauche keine Angst zu haben. Stattdessen will ich den Kindern Mut und Freude entgegen bringen.“
Freude und Pflichtbewusstsein haben alle Missionare auf Zeit auch in der von Rektor Bernd Kucklick geleiteten Aussendungsfeier bewiesen. Den haben sie selbst mit kreativen Elementen und schönen Liedern gestaltet. Zunächst gaben sie den Besuchern des Gottesdienstes eine brennende Kerze, die sie dann als Wegweiser symbolisch weiterreichten. Danach stellten die jungen Erwachsenen je einen persönlichen Gegenstand vor, der für sie eine besondere Bedeutung hat. Darunter waren beispielsweise ein Buch mit Fotos von Freunden, ein Fußball oder eine Klarinette. Zudem befestigten sie alle ein Puzzleteil an einer Tafel. Zusammengesetzt ergaben die Teile die Umrisse von Bolivien, Brasilien und Rumänien.
Ein Engel als Begleiter
Generaloberin Schwester Aloisia Höing schenkte jedem Missionar einen kleinen Engel: „Jeder Engel ist einzigartig und soll Euch auf Eurem Weg begleiten. Genauso sollt Ihr auch Engel für die Menschen werden, die Euch begegnen.“
Gegen Ende des Gottesdienstes hoben die Jugendlichen eine Schilderkette hoch, auf deren Elementen negative Worte wie Hass oder Misstrauen standen. Auf der Rückseite befanden sich sie positiven Gegenbegriffe wie Liebe und Vertrauen. Durch Drehen der Schilder kamen sie letztlich zum Vorschein. Ebenso hoffen die jungen Missionare auf Zeit während ihres Einsatzes im Ausland positive Energien frei setzen und entfalten zu können.
Nach der Aussendungsfeier gab es noch einen schmackhaften Imbiss. Im Laufe der nächsten Wochen treten die Jugendlichen dann ihre Reisen an. Andere „MaZ`ler“ kommen im Sommer von ihrem einjährigen Auslandseinsatz schon wieder zurück.
Zu den Bildern:
Oben das Gruppenfoto aller „Missionare“ vor dem Eingang des Klosters in Heiligenstadt. Darunter Aufnahmen aus dem selbst gestalteten Gottesdienst. Aus einzelnen Puzzleteilen setzten die Jugendlichen die Länder zusammen, in die sie reisen. Generaloberin Schwester Aloisia Höing gab allen als Begleiter einen Engel mit auf den Weg. Alle Fotos: SMMP