Tausende von Menschen hielten vom 16. bis zum 20. Juni am Stand der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel auf dem Katholikentag in Ulm. Sie kamen mit den Ordensfrauen ins Gespräch, bemalten Stofftaschen und nahmen Informationsmaterial mit. Prominentester Gast war der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus.
Im Bemalen der Taschen übten sich vor allem Kinder und Jugendliche. „Ich denke, dass 150 Beutel mit SMMP-Logo kreativ gestaltet wurden“, sagt Schwester Laetitia Müller. Wieviele Gespräche die zehn mitgereisten Ordensfrauen mit interessierten Katholikentagsteilnehmerinnen und -teilnehmern führten, vermögen sie kaum noch zu schätzen. „Und sie waren oft sehr intensiv“, zieht auch Sr. Maria Elisabeth Goldmann ein positives Fazit aus den Tagen von Ulm. Beide Ordensfrauen gehören zum Team der Berufungspastoral, das den Auftritt in Ulm verantwortlich konzipierte und organisierte.
Vor allem am Samstag – dem dritten „Messetag“ – herrschte noch einmal riesiger Andrang. Die letzte Gelegenheit, die sogenannten „Orte der Begegnung“ auf dem Messegelände zu besuchen, nutzten besonders Berufstätige und Schüler aus dem Umland. Sie hatten sich dafür eine Tageskarte geholt. „Das war der Höhepunkt“, freut sich Schwester Laetitia über den gelungenen Abschluss.
Althaus lobt SMMP-Engagement
Auch der mit absuluter Mehrheit gerade erst bestätigte thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus kam mit seiner Frau Katharina am SMMP-Stand vorbei. Eine Viertelstunde lang unterhielt er sich mit den Schwestern. Und dabei kramte der gebürtige Heiligenstädter in seinen Erinnerungen: „Ich weiß noch genau, wie wir Schwester Pia Elisabeth und Schwester Benedikta vom Kreuz vor mehr als einem Jahrzehnt davon überzeugten, die Bergschule im Eichsfeld wieder neu aufzubauen.“ Heute ist er sehr dankbar dafür, dass der Orden das tat. „Ich fühle mich den Schwestern seit langem verbunden. Und das soll auch so bleiben“, betonte der Politiker. Zudem bestätigte er, dass die Gemeinschaft aus dem Eichsfeld nicht mehr wegzudenken sei.
Die Absage seiner Teilnahme beim Placida-Empfang im vergangenen März habe ihm leid getan – „dabei hatte ich schon so früh zugesagt“. Aber an jenem Abend wurde kurzfristig das CDU-Präsidium einberufen, um den Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl zu benennen. „Da konnte ich einfach nicht weg…“ Beim nächsten Placida-Empfang im Bergkloster Heiligenstadt will er das nachholen.
Schließlich ließen sich der Ministerpräsident und seine Frau mit den SMMP-Vertreterinnen und einigen Vizentinerinnen aus Heiligenstadt fotografieren (siehe Bilder rechts). Zudem gab der Politiker noch Autogramme. Dann zog er weiter.
Jugendliche waren kreativ
Schon an den ersten beiden „Messetagen“ – Donnerstag und Freitag – waren die aus Bestwig, Heiligenstadt, Menden und Ahaus angereisten Schwestern mit dem Betrieb an ihrem Stand zufrieden gewesen. Dabei mischten sich ältere Besucher, die sich oft freuten, bekannte Schwestern wieder zu treffen, mit Jugendlichen wie Dayna Kremer, Nicole Woestmann und Anikka Albrecht aus Nordwalde im Münsterland. Sie waren als Betreuerinnen einer 19-köpfigen Firmgruppe in Ulm mit dabei – und fanden es erfrischend, am SMMP-Stand beim Bemalen von Taschen kreativ werden zu können. „Wir haben schon an Workshops teilgenommen, Konzerte besucht und selbst Party gemacht“, erzählt Dayna. Nicole fügt hinzu: „Das mit den Stoffbeuteln ist ‚mal etwas anderes. Eine gute Idee.“
Besucherinnen und Besuchern, denen der Name der Gemeinschaft nichts sagte, wurde der neue Kurzfilm gezeigt. Der stellt die Geschichte, Aufgaben und Einrichtungen des Ordens vor: von den Schulen über die Kliniken bis zur Seniorenhilfe; von der Pastoral- und Jugendarbeit bis zur Missionstätigkeit in Südamerika, Rumänien und Mosambik. Anschließend kamen die Interessenten oft mit den Ordensfrauen am Stand ins Gespräch. Vor allem darin bestand auch die Absicht der Schwestern: Sie wollten mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Katholikentages über die Vielseitigkeit des Ordenslebens und die Bedeutung der eigenen Spiritualität diskutieren.
Die vom Zentralkomitee der Katholiken organisierte Großveranstaltung ging mit dem feierlichen – wenn auch verregneten – Abschlussgottesdienst am Sonntag, 20. Juni, zu Ende. Der nächste Katholikentag findet vom 24. bis zum 28. Mai 2006 in Saarbrücken statt.