Etwa zwei Kilometer vom Schwesternhaus im rumänischen Schineni entfernt, haben wir im Jahr 2000 ein Kinderheim gebaut und im Laufe der Zeit konzeptionell immer weiter entwickelt. Heute besteht die Einrichtung aus zwei bewusst klein gehaltenen Häusern, die jeweils Platz für vier Mädchen und vier Jungen haben. Hier haben verlassene oder verwaiste Kinder ein neues Zuhause, eine neue Familie gefunden.
Geleitet wird die Einrichtung von der rumänischen Sozialarbeiterin Juliana Ciceu. Die engagierte Pädagogin wird unterstützt durch Erzieherinnen und Erzieher, einer Hauswirtschafterin sowie zwei Missionaren auf Zeit. Da die meisten Kinder und Jugendlichen bereits schreckliche Erfahrungen in ihrem Leben gemacht haben, beschäftigen wir auch eine Psychologin, die versucht, diese Traumata zusammen mit den ihnen aufzuarbeiten.
Mittlerweile lebt schon die dritte Generation in diesem Kinderheim. Dabei ist zu beobachten, wie gut die älteren Jugendlichen die neuen Bewohner aufnehmen und in das Leben integrieren. Die Kinder besuchen vom Kinderheim aus die Schule oder den Kindergarten im Dorf und lernen im Zusammenleben familienähnliche Wohn- und Lebensverhältnisse kennen. Später gehen sie in die weiterführenden Schulen in Bacau oder machen eine Berufsausbildung in der Region. Es wird aber auch Wert darauf gelegt, den Kontakt zu den Ursprungsfamilien zu erhalten oder neu zu suchen. Nicht immer gelingt das.
Im Kinderheim lernen die Jugendlichen, Kleintiere (z. B. Hühner, Puten und Kaninchen) zu versorgen, Mitverantwortung für die Gruppe zu übernehmen und sich in dem zum Haus gehörenden Garten zu betätigen. Besonders wichtig ist uns aber die Werteerziehung. Denn viele der Kinder haben so gut wie keine Werte vermittelt bekommen. Deshalb wird zum Beispiel in Hausgesprächen das Zusammenleben besprochen. Hier kann jeder seine Meinung sagen, muss dem anderen zuhören und auch für Fehler einstehen und Verantwortung übernehmen.
Die laufenden Kosten des Kinderheimes müssen mit wenigen Ausnahmen neben den Zuschüssen der politischen Gemeinde und dem Kreis ausschließlich aus Spendengeldern finanziert werden. Diese öffentlichen Gelder reichen aber bei Weitem nicht aus, um eine entsprechende Förderung und Erziehung der Kinder sicher zu stellen. So werden monatlich rund 12.122 Euro zur Unterhaltung des Kinderheimes benötigt. Deswegen sind die Schwestern für jede Einzelspende oder Projektpatenschaft dankbar
Ihre Ansprechpartner in der Missionszentrale: Dr. Ulrich Bock, Tel.: 02904 808-106, u.bock(at)smmp.de