Schwester Theresia und ihre Mitreisenden treten nach erlebnisreichen Tagen die Heimreise an
21:45 Uhr, Nampula – allmählich wird es still im Haus. Vor ca. drei Stunden sind wir angekommen nach einer langen Fahrt von Metarica aus. Das Licht, das zwischendurch ausgegangen war, ist wieder da, das Schreiben kann losgehen. Doch von Anfang an.

Der Beginn ist erstaunlich gemächlich. Wir beten erst spät, frühstücken in aller Ruhe, keiner treibt uns an. Das kennen wir ganz anders vor Beginn langer Reisen. Der Grund erschließt sich erst später: Das Haus in Nampula war während der Festtage verwaist und Sr. Ana Brígida und Sr. Germinda, die zum dortigen Konvent gehören, sind uns vorausgefahren, um alles gastlich herzurichten. Die beiden sind schon in aller Frühe von Cuamba aus gestartet.
Ambrosio ist schon lange dabei, das Auto startklar zu machen, also die Ladefläche zu bestücken mit all unserem Gepäck, dem Gepäck verschiedener Schwestern, die in den nächsten Tagen über Nampula in ihre Konvente fahren, allerlei Produkten aus dem Garten von Metarica und wer weiß wie vielen anderen Dingen noch. Immer mehr wird herbeigeholt und Ambrosio packt es geduldig ein.

Um 09:00 Uhr gibt es ein „Lanchinho“, eine Zwischenmahlzeit, die sich als komplettes Mittagessen erweist – mit Maniokbällchen, Maniokpüree, Rührei und Hähnchen. Schade, dass das Frühstück noch nicht so lange her ist und der Platz im Magen begrenzt. Nach einer ausführlichen Verabschiedung von Schwestern, Postulantinnen und Aspirantinnen geht es dann gegen 10:00 Uhr los. Vor der Schule stehen die Kinder und winken uns zum Abschied.

In vielen Orten ist Markttag, und entsprechend bunt und lebendig ist das Treiben. Wir sind noch auf der Piste unterwegs, die Ganzkörpermassage wird uns noch eine Weile erhalten bleiben. Ambrosio steuert das Auto sicher und gewandt um alle Löcher herum, der eine oder die andere von uns nickt schon mal ein bisschen ein. Da reißt uns ein lauter Knall aus unserer Betrachtung. Es klingt gefährlich. Ist vielleicht ein Reifen geplatzt oder hat ein Stein das Auto beschädigt? Sofort kommen Kinder und schauen, was da los ist. Gott sei Dank ist es nur ein Bambusstock, der ans Auto geschlagen ist. Nichts ist beschädigt. Sr. Leila malt in allen Farben aus, was gewesen wäre, wenn ein größerer Schaden entstanden wäre: Wir hätten zurückfahren müssen, um das Auto zu wechseln, die ganze Ladung, die Ambrosio stundenlang verstaut hat, hätte umgepackt werden müssen und allerlei Unbilden wären die Folge gewesen. Aber es ist ja gut gegangen, wir können weiterfahren.
Einen Zwischenstopp machen wir nach eineinhalb Stunden in Cuamba, im SMMP-Gasthaus Noviziat. Dort erwarten uns Kaffee und Kuchen und Tamarindensaft. Schlecht geht es uns wahrlich nicht heute, aber es spannt schon ein bisschen unter dem Gurt.
Von Cuamba aus geht es dann sechs Stunden lang ohne Pause bis nach Nampula. Nicht nur für Ambrosio ist das anstrengend, auch für uns, die wir zwischen verschiedenen Gepäckstücken im Auto sitzen und uns kaum bewegen können. Die Landschaft ist atemberaubend und immer wieder gibt es Formationen, die wir gerne fotografisch festhalten würden. Im Vorbeifahren ist es nur begrenzt möglich, aber hin und wieder gelingt es doch – wenn auch manchmal ein bisschen verwackelt.





Hier ein paar Impressionen:
- Die Lastwagen sind hoch vollgepackt, oft sitzen ganz oben noch Passagiere.
- Auf Fahrrädern werden riesige Lasten transportiert, dass man sich wundert, wie das möglich ist, ohne zu kippen.
- In vielen Dörfern ist ständig Markt. Sr. Leila erzählt, dass der Staat Markthallen gebaut habe, die aber vom Volk nicht angenommen würden. Sie zögen es vor, weiterhin ihre Waren mitten in der Stadt auszulegen.
- Ebenso wenig werden die Häuser akzeptiert, die der Staat als Entschädigung für die Menschen gebaut hat, deren Häuser der Straße weichen mussten. Obwohl es gute und solide Gebäude sind, stehen die meisten leer. Nun werden die Straßen um die Häuser herum gebaut.
Es ist stockdunkel, als wir endlich in Nampula ankommen, steif vom langen Sitzen und dankbar für die gute Fahrt und unseren hervorragenden Chauffeur, der uns ruhig und sicher durch alle Unebenheiten des Weges gefahren hat.
Morgen geht es zurück nach Deutschland. Mit diesem Bild der letzten Sonnenstrahlen verabschieden wir uns – reich beschenkt mit allem, was wir erlebt haben, und voller Dankbarkeit für den Schutz und Segen Gottes auf dieser Reise.
