Schwester Theresia erlebt den Tag vor der Feier inmitten emsiger Vorbereitungen in Metarica

Spannung liegt in der Luft – es ist der Tag vor dem großen Fest. Alle sind geschäftig unterwegs. Es wird gefegt, gewischt, geschrubbt, gewaschen, gekocht… Die einzigen, die kein festes Programm haben, sind wir. Wir müssen uns bereit halten für einen Besuch beim neuen Pfarrer, offen sein für eventuelle Gespräche, aufmerksam sein, um das Üben in der Kirche nicht zu verpassen. Diese Art der Verfügbarkeit kommt unserem deutschen Naturell nicht wirklich entgegen. Wir hätten schon gerne genauere Angaben, um uns mental auf die verschiedenen Punkte einzustellen, aber wir sind halt in Afrika, und da gibt es genügend Lernfelder für uns.
Es ist viel Bewegung im und um das Haus herum. Immer wieder kommen Gäste an: Familienangehörige der beiden Professschwestern, befreundete Ordensschwestern, Priester und andere. Beim Mittagessen laufen Schwestern immer wieder weg, kommen wieder, räumen die Gedecke um, holen neue herbei. Sr. Fátima, die auf dem Bild oben am Frühstücksbuffet zu sehen ist, muss heute dafür sorgen, dass die Räumlichkeiten in der Schule vorbereitet werden. Sr. Conceicao, auf dem Bild rechts, hilft derweil in der Schwesternküche aus.
Bei der großen Betriebsamkeit um uns herum versuchen wir, nicht aufzufallen, damit niemand denkt, man müsste ich auch noch um uns kümmern. Ein Gespräch haben wir trotzdem noch, ansonsten läuft der Tag recht ruhig ab bis es am Nachmittag zum Üben in die Kirche geht. Dort werden gerade noch die Stühle gestellt: bunte Plastikstühle wechseln ab mit Schulstühlen aus dem Container. Sr. Ester ist dabei, die Stühle noch sauberzumachen. Es soll ja morgen kein Staubkörnchen die Sonntagskleidung beschmutzen. Sr. Issélia und Sr. Rosa bereiten Plakate vor zu den drei Anlässen, die wir morgen feiern: die Ewige Profess, das Jubiläum von Sr. Leila und die 100 Jahre Heiligsprechung unserer Gründerin. Vor der Kirche sitzt eine Gruppe junger Menschen, die dabei ist, Schmuck für die Kirche zu basteln und sich darüber freut, fotografiert zu werden.
Drinnen in der Kirche werden die Teile der Messe geprobt, die für die Gelübdefeier relevant sind – es sind viele und entsprechend lange dauert die Prozedur. Inzwischen ist es dunkel geworden. Bevor wir uns auf den Heimweg machen, gehen wir erst noch zum Pfarrhaus, um den Bischof zu begrüßen, der inzwischen angekommen ist.
Damit ist das Programm für heute abgearbeitet. Wir sind gespannt auf den morgigen Tag, den Höhepunkt unserer Reise. Die Nachricht, dass es morgen keinen Strom gibt, macht uns ein bisschen Sorgen. Wir hoffen trotzdem, dass wir am Abend einen Bericht auf den Weg schicken können, und verabschieden uns für heute.
