
Mehrmals im Monat packt Schwester Theresita Maria ihre Harfe und einen Stapel Liederzettel in ihr Auto und fährt zu den Menschen in der Region, um zusammen mit ihnen zu singen und zu musizieren.

Am 11. April war es wieder einmal so weit. Schwester Theresita Maria Müller von den Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel (SMMP) machte ihre Harfe reisefertig und schaute, ob die Liederzettel von ihrem letzten Einsatz auch noch zum aktuellen Termin passten.
Vor jedem Besuch bei einer der Senioreneinrichtungen der Region überlegt sie, welche Lieder am besten für den kommenden Auftritt geeignet sind. Sorgfältig stellt sie jedes Mal ein Programm zusammen, das die Herzen der älteren Menschen berühren soll. Dabei greift sie vor allem auf Lieder zurück, die die Seniorinnen und Senioren aus ihrer Jugend kennen – Volkslieder, Schlager und Chansons, die Erinnerungen wecken und zum Mitsingen einladen. Die Lieder rund um Schnee und Winter werden jetzt im Frühjahr durch Frühlingslieder ersetzt. Und wer nur zuhören möchte, fühlt sich zumindest an die schönen Zeiten der eigenen Jugend erinnert, für die diese Lieder oft stehen.

Die Liederzettel erstellt Schwester Theresita selbst – ein Tag vor der Fahrt wird am Computer noch einmal alles geprüft, gegebenenfalls aktualisiert und neu ausgedruckt. Das macht Schwester Theresita Maria selbst am eigenen Computer. Technik ist für sie kein Fremdwort: Nach ihrem Studium der Theologie und Musik war sie viele Jahre als Lehrerin, Heimleiterin und Schulleiterin tätig, schrieb als Redakteurin für kirchliche Zeitschriften und veröffentlichte zwei Bücher.
Seit einigen Jahren widmet sie sich wieder intensiv der Musik, ihrer Leidenschaft und Berufung. Neben ihrer Ausbildung als Kirchenmusikerin hat sie zusätzlich den Lehrgang „Harfe und Musikheilkunde“ abgeschlossen. Diese Qualifikation erlaubt es ihr, heilsame Musik auch in sensiblen Bereichen wie Palliativstationen, Hospizen und am Krankenbett einzusetzen.

Die Freude, mit der sie musiziert und ihre Musik teilt, merkt man ihren Besuchen bei den Menschen an. Mit Offenheit und Herzenswärme stimmt sie sich auf die jeweilige Gruppe ein, reagiert auf Stimmungen und Wünsche und lässt so jede „Musikstunde“ zu einem besonderen Moment werden. Wenn die ersten Töne auf ihrer Harfe erklingen und bekannte Melodien zum Mitsingen einladen, füllt sich der Raum mit Lächeln, Leben und oft auch Dankbarkeit.


„Insgesamt bin ich mit meiner Harfe fünf bis sieben Mal im Monat unterwegs“, erzählt sie. „Das kann in einem unserer Seniorenheime sein, wie heute im Haus Maria Regina in Diestedde, aber auch in einer unserer Senioren-Wohngemeinschaften. Auch bei einigen Einrichtung der Caritas und bei einem Seniorenhaus in evangelischer Trägerschaft spiele ich ab und zu. Ich liebe es, bei den Menschen zu sein und ihnen mit meiner Harfe etwas Freude und Wohlbefinden zu bringen.“