Schwester Maria Thoma Dikow und Schwester Theresia Lehmeier berichten von konstruktiven Diskussionen und positiver Stimmung
Die bolivianische Ordensprovinz der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel hat zu Jahresbeginn einen neuen Provinzrat gewählt. Neue Provinzoberin ist Schwester Egidia Llanos Cuellar. Sie löst Schwester Maria Laura Rosado ab, die der Provinz 18 Jahre lang als Oberin Vorstand. Eine der wichtigsten Aufgaben sieht die neue Provinzleitung in der Neubelebung der Berufungspastoral.
Generaloberin Schwester Maria Thoma Dikow und Generalsekretärin Schwester Theresia Lehmeier waren von Deutschland aus über den Jahreswechsel zu dem Provinzkapitel gereist. Sie kamen in dieser Woche aus Bolivien zurück. „Wir haben viel Dynamik wahrgenommen. Es herrschte eine sehr positive, gelöste Stimmung. Das hat uns gefreut“, sagt die Generaloberin nach der Rückkehr.
In der 630.000 Einwohner-Stadt Cochabamba, wo das Provinzialat der bolivianischen Schwestern zu Hause ist, hat Schwester Maria Thoma der scheidenden Provinzoberin Schwester Maria Laura nach ihrer 18-jährigen Leitungstätigkeit gedankt: „Sie hat es verstanden, die Provinz souverän durch politisch unruhige Zeiten zu steuern.“ Vor allem unter der Regierung von Evo Morales hatten die Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft viele Repressalien zu ertragen. Und Schwester Maria Thoma fügt hinzu: „Seitdem ich Generaloberin bin, habe ich auch erlebt, wie sehr sich Schwester Maria Laura dafür engagiert hat, den Lehrerinnen und Lehrern an den Ordensschulen in Bolivien die Spiritualität und den Geist der Ordensgemeinschaft zu vermitteln.“ Das sei ihr gut gelungen.
Neue Provinzoberin ist Schulleiterin und 56 Jahre alt
Ihrer Nachfolgerin Schwester Egidia Llanos wünschte sie alles Gute. Die neue Provinzoberin ist 56 Jahre alt, trat der Gemeinschaft 1985 bei und arbeitet derzeit noch als Schulleiterin in Santa Cruz. Vorher war sie bereits in Vallegrande, Cochabamba, Oruro und Bermejo als Lehrerin tätig gewesen, so dass sie die meisten Ordensniederlassungen in Bolivien aus eigener Erfahrung gut kennt. „Schwester Egidia gehört schon seit mehreren Wahlperioden dem Provinzrat an und war schon einmal Provinzassistentin. Sie ist für diese Aufgabe sehr gut qualifiziert“, äußert sich Schwester Maria Thoma mit der Wahl zufrieden.
Während der Arbeitstage des Provinzkapitels stellte sich das Thema Berufungspastoral als eine der wichtigsten Herausforderungen für die kommenden Jahre heraus. Derzeit gibt es wieder zwei Novizinnen in der bolivianischen Ordensprovinz, der insgesamt 39 Schwestern angehören. Darauf will man aufbauen und wieder verstärkt jüngere Frauen für das Ordensleben begeistern.
Mehrere Kommissionen gegründet
Darüber hinaus wurden mehrere Kommissionen gegründet, die sich in den kommenden Jahren mit verschiedenen Themen beschäftigen. Dazu gehören beispielsweise die Pastoral in der Erziehung oder die Gestaltung der dritten Lebensphase für ältere Ordensschwestern.
Das bolivianische Provinzkapitel war nach den Kapiteln der Europäischen Provinz im Juli 2021 und der brasilianischen Provinz im Oktober 2021 das vorerst letzte Provinzkapitel. Im Juli dieses Jahres folgt das Generalkapitel der Ordensgemeinschaft in Heiligenstadt.