Eigentlich sind die Türen der Bergklöster Heiligenstadt und Bestwig nie wirklich fest verschlossen. Dem zweiten bundesweiten Tag der offenen Klöster schlossen sich aber die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel auch in diesem Jahr wieder an.
Die ersten Besucher kamen im Bergkloster Heiligenstadt schon am Morgen – ein Ehepaar aus Essen.
Um 10 Uhr kam auch eine Journalistin des mdr-Rundfunk, ein Stunde später kam ein freier Journalist, der für den mdr Erfurt einen Beitrag für mdr aktuell machte (ausgestrahlt gestern, 19 Uhr). Kurz nach 13:00 Uhr tauchte noch die Journalistin der TLZ auf. Im Vorfeld hatte es ein Interview mit einer freien Journalistin gegeben, die TLZ brachte am Mittwoch einen Bericht im Lokalteil mit großem Foto auf der Titelseite.
Ab 13:00 Uhr riss der Besucherstrom nicht ab. Rund 150 Besucher aus den Orten der Umgebung, aber auch aus größeren Entfernungen waren gekommen, um sich umzuschauen und etwas über das Kloster zu erfahren.
Manche kannten einzelne Schwestern aus deren früherer Arbeit in den umliegenden Orten, andere kannten niemand und wollten einfach mal hinter die Klostermauern schauen.
Es gab auch Besucher, die schon öfter in der Kirche oder im Placidasaal bei Veranstaltungen waren, und nun gerne Orte sehen wollten, die man normalerweise nicht zu sehen bekommt: den Speisesaal der Schwestern, Gästezimmer, ein Schwesternzimmer und Klausurräume.
Kloster im Plattenbau
Schwester Ruth Stengel und Schwester Maria Elisabeth Goldmann begrüßten in ihrer Etagenwohnung in Jena-Lobeda rund 30 Personen zum Tag der offenen Klöster.
Darunter waren Studenten, Rentnern, Ehepaaren, Flüchtlingen, jung, alt, christlich oder nicht, aus der katholischen Pfarrei, evangelischen Freikirchen, selbst aus Gera oder Erfurt waren Menschen da. „Es gab viel Anlass zum Erzählen,“ schreibt Schwester Ruth. „Dabei erfuhren wir auch, welch interessante Vorstellungen die Leute mitbringen vom ‚Kloster in der Platte‘ und den dort lebenden Schwestern.“
Jede Stunde boten die Schwestern eine kleine Meditation im Gebetsraum an und zum Abschluss ein gemeinsames Abendgebet.
Manche Gäste blieben den ganzen Nachmittag, manche wollten einfach kurz vorbeischauen. Einer brachte sogar sein Horn mit und tönte damit vom Balkon in die Nachbarschaft.
Die Nachbarn aus dem Haus haben den Tag der offenen Tür mit wirklich offenen Türen und vielen Stimmen im Treppenhaus zumindest gut ertragen.
Besucher auch in Bestwig
Musik für Harfe und Orgel mit meditativen Texten war eines der Angebote im Bergkloster Bestwig, in das am Samstag rund 50 Besucher kamen und sich zu den Gästen gesellten, die mehrere Tage im Kloster verbrachten.
Auch hier standen die Schwestern für Klosterführungen, Schriftgespräch und Informationen über das Ordensleben bereit.