„Das haben wir noch nie probiert, deshalb geht es sicher gut.“ So ermutigte Pippi Langstrumpf ihre Freunde Tommy und Annika immer wieder zum Aufbruch in ein neues Abenteuer. So haben sich auch die 20 Missionarinnen und Missionare auf Zeit bei ihrer Aussendungsfeier im Bergkloster Heiligenstadt Mut gemacht für das Jahr das nun vor ihnen liegt.
Erstmals wurde die Aussendungsfeier in diesem Jahr auch von Missionaren auf Zeit aus Brasilien und Mosambik musikalisch mitgestaltet. Schwester Ester und Schwester Luísa aus Mosambik und Marica und Paulo aus Brasilien arbeiten ein Jahr lang in Deutschland. In Heiligenstadt trugen sie Lieder aus ihrer Heimat zur Feier bei.
Ihre Verabschiedung am 15. Juli haben sie unter das Motto „Villa Kunterbunt“ gestellt. Farbig und vielfältig wünschen sie sich ihre kommenden Erfahrungen, in denen, wie im Haus von Pippi Langstrumpf, jeder willkommen ist; eine Welt, in der es keine Grenzen gibt, und die man gemeinsam gestalten kann. Die Worte von Pippi Langstrumpf klängen vielleicht naiv und viel zu optimistisch, meinte Ronja Huber zur Erklärung dieses Mottos. „Wir werden uns vielleicht verhalten wie Tommy und Annika, wenn wir neue Menschen und neue Regeln kennen lernen. Aber wir sind auch keine Abenteurer, sondern Missionare auf Zeit. Und Pippi soll uns daran erinnern, wie stark wir sein können.“
Schwester Maria Dolores Bilo, die den Freiwilligendienst der Schwester der heiligen Maria Magdalena Postel leitet, dankte in ihrer Begrüßung auch den Eltern, dass sie ihre Kinder freigeben und ihre eigenen Wege gehen lassen. Rektor Bernd Kucklik wünschte den jungen Leuten gute Erfahrungen und die Gewissheit, dass es etwas Gutes ist, aus Liebe zu handeln.
In Vertretung der Generaloberin Schwester Maria Thoma, die zur Zeit in Südamerika unterwegs ist, übernahm es Schwester Aloisia Höing, den Missionare auf Zeit ihr Sendungszeichen zu überreichen und ihnen zu sagen, in welchen Konventen der Ordensgemeinschaft in den kommenden Monaten für sie gebetet wird.
Seit genau 20 Jahren sendent die Ordensgemeinschaft Missionare auf Zeit für ihren besonderen Dienst aus. Rund 300 junge Erwachsene haben seit 1997 die Möglichkeit genutzt, eine Zeitspanne von bis zu zwölf Monaten in Brasilien, Bolivien, Rumänien und Mosambik zu verbringen und dort ein soziales Projekt der Ordensgemeinschaft oder befreundeter Träger und Organisationen zu unterstützen. Die meisten Missionare auf Zeit motiviert die Perspektive, den eigenen Horizont zu erweitern, andere Kulturen kennenzulernen und einen Beitrag zur Entwicklung rückständiger Regionen zu leisten. Alle kehren um viele Erfahrungen reicher zurück.