Schwester Franziska Lennartz berichtet aus der Arbeitsgruppe, die sich nicht nur mit der Frage des Ordensnachwuchses beschäftigt
Immer wieder werde ich mit der Aussage konfrontiert, dass es im Kloster doch bestimmt langweilig sei und vielen jungen Menschen in meinem Alter scheint es nicht bewusst zu sein, dass wir Schwestern auch alle einer Arbeit nachgehen, dass wir einen Beruf ausüben und verschiedene Aufgaben übernehmen. Ich arbeite im Bergkloster Bestwig zum Beispiel im Team der Orientierungstage für Schulklassen mit.
Darüber hinaus sind wir in vielen Arbeitsgemeinschaften organisiert. Seitdem ich im April meine erste zeitliche Profess gefeiert habe, gehöre ich zu der Arbeitsgemeinschaft Berufungspastoral. Jetzt hat die erste Klausurtagung stattgefunden, an der ich teilgenommen habe.
Aber was heißt Berufungspastoral eigentlich? Zunächst wird damit meist die „Gewinnung neuer Ordensmitglieder“ assoziiert. Das ist natürlich ein sehr schöner Nebeneffekt. Es ist aber nicht der Punkt, den wir vor allem im Fokus haben und mit dem wir den Erfolg unserer Bemühungen messen.
Jetzt haben wir mal einen Tag lang überlegt, welche Ziele wir für die nächsten zwei Jahre in den Blick nehmen wollen. In unserer Ideensammlung standen folgende Punkte: Berufung nach innen: Unsere eigene Berufung, unseren eigenen Glauben und unser Ordenscharisma stärken und authentisch leben; Mitarbeiter an unserem Ordenscharisma teilnehmen lassen; Jugendlichen und jungen Erwachsenen Raum und Hilfen anbieten, damit sie über ihre eigene Berufung, ihren Glauben und ihre Zukunftsvorstellungen nachdenken und mit anderen darüber ins Gespräch kommen können. Dabei ist es zunächst ganz gleich, ob es sich um die Berufung zu einer bestimmten Lebensform oder zu einem Beruf handelt.
Nach meiner ersten Arbeitssitzung ist mir jedenfalls klar, dass Berufungspastoral sehr vielfältig ist und dass es viele Möglichkeiten gibt, um innerhalb der Berufungspastoral tätig zu werden. Gerne bringe ich mich dabei mit ein.
Sr. Franziska Lennartz
Schwester Franziska Lennartz hat am 30. April Ihre erste zeitliche Profess abgelegt. Sie schreibt auch für die Facebookseite Spurensuche Ordensleben.