„Sie haben ein wichtiges Zeichen gesetzt“ – BDKJ, Diözesankomitee und Referat Weltmission überreichen Urkunde in Bestwig
Das Bergkloster Bestwig darf sich jetzt „faires Kloster“ nennen. Am Sonntagmorgen wurde die Auszeichnung im Rahmen des Gottesdienstes in der Dreifaltigkeitskirche übergeben.
„Unser Lebensstil hat Auswirkungen auf das Leben der Menschen rund um den Globus. Umso wichtiger ist es, Verantwortung für mehr Gerechtigkeit und einen bewussteren Umgang mit der Schöpfung zu zeigen“, mahnte die BDKJ-Diözesanvorsitzende und Vorsitzende des Diözesankomitees im Erzbistum Paderborn, Annika Manegold.
Sie erinnerte an die oft unwürdigen und gesundheitsschädlichen Bedingungen, unter denen in armen Ländern Produkte für die reichen Industrieländer hergestellt werden. Und den Klimawandel, „der die am stärksten trifft, die am wenigsten dafür können.“ Mit ihrem Engagement auf dem Weg zum „fairen Kloster“ hätten die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel dagegen ein Zeichen gesetzt.
Gemeinsam mit Ulrich Klauke vom Referat Weltmission des Erzbistums Paderborn und Reinhard Schulte als Vertreter und Mitglied des Dekanats Hochsauerland Mitte im Diözesankomitee war sie am Sonntag nach Bestwig gekommen, um die Auszeichnung zu übergeben. Der BDKJ-Diözesanverband, das Referat Weltmission und das Diözesankomitee sind gemeinsam Träger des Projekts „faire Gemeinde“, bei dem sich das Bergkloster um die Auszeichnung beworben hat.
Produkte aus fairem Handel und Aktionen zur Bewusstseinsbildung
Voraussetzung dafür sind vor allem der Einkauf und die Verwendung fair gehandelter Verbrauchsmaterialien und Lebensmittel, energetische Maßnahmen und Veranstaltungen bzw. Prozesse der Bewusstseinsbildung für die eigenen Mitglieder und Mitarbeiter. „Fair gehandelten Kaffee verwenden Sie hier schon länger. Ebenso Papier aus nachhaltiger Holzwirtschaft. Inzwischen haben Sie auch ein Blockheizkraftwerk, eine Pelletheizung und eine Solaranlage auf dem Klostergelände installiert“, zählte Ulrich Klauke unter anderem auf.
Nun seien fair gehandelte Getränke für das Kloster und den Gästebereich dazugekommen. Die werden vom Josefsheim in Bigge bezogen – „wodurch Sie zusätzlich ein soziales Projekt unterstützen.“ Auch die Küche verwendet vermehrt Produkte aus der heimischen Region und aus nachhaltiger Landwirtschaft.
Wichtig seien darüber hinaus die Veranstaltungen, die das Thema innerhalb des Bewerbungszeitraumes von Mai bis November 2015 in das Bewusstsein der Ordensschwestern, ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Schülerinnen und Schüler und der Gäste gebracht hätten. Dazu gehörten das Internationale Pfingsttreffen unter der Überschrift „Für eine gerechtere Welt“, ein Mitarbeiterfest mit der kabarettistischen Darbietung von Udo Reineke zu diesem Thema und das Missionarische Forum im Oktober unter dem Titel „Die Welt – unser gemeinsames Haus. Nachhaltig handeln im Zeitalter der Wegwerfgesellschaft.“ Daran hatte auch die Referentin des Projekts „faire Gemeinde“ im Erzbistum Paderborn, Hildegard Schäfer, teilgenommen.
Engagement soll auch andere ermutigen
„Wir hoffen, dass Ihr Engagement weitere Gemeinden, Verbände und Institutionen ermutigt, sich auf den Weg zu machen“, schloss Ulrich Klauke ab. Das Bergkloster Bestwig ist die dritte Einrichtung im Dekanat Hochsauerland-Mitte und die 39. im Erzbistum, die die Auszeichnung „faire Gemeinde“ erhält.
Bei dem anschließenden kleinen Empfang im Kapitelsaal bedankten sich Provinzoberin Schwester Johanna Guthoff und Provinzassistentin Schwester Maria Martha Horstschräer für die Urkunde und die damit ausgesprochene Wertschätzung. Schwester Johanna erklärte: „Die soll jetzt am Klostereingang, aber auch im Gästebereich sichtbar werden. Damit wir das Thema im Bewusstsein halten, weiter daran arbeiten und vielleicht auch andere inspirieren.“