Kapitel der Europäischen Provinz tagt bis zum 22. März in Bestwig
34 Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel aus Deutschland, den Niederlanden, Rumänien und Frankreich treffen sich ab diesem Freitag für zehn Tage zum Europäischen Provinzkapitel im Bergkloster Bestwig. Dabei werden sie sich mit den Schwerpunkten ihrer Arbeit in den kommenden sechs Jahren befassen und am 19. März eine neue Provinzoberin wählen. Schwester Pia Elisabeth Hellrung steht für diese Aufgabe nach zwölf Jahren nicht mehr zur Verfügung.
Bereits im Januar hat das Generalkapitel der Ordensgemeinschaft im thüringischen Heiligenstadt eine neue Generalleitung gewählt. In der Folge finden im Laufe dieses Jahres die Kapitel der europäischen, der bolivianischen und der brasilianischen Ordensprovinzen statt. Den Auftakt macht die Versammlung in Bestwig.
Verlegung von Generalat und Provinzialat nach der Einheit
Die Europäische Ordensprovinz war erst 2003 aus dem Zusammenschluss der niederländischen, der eichsfeldischen und der westdeutschen Provinz hervorgegangen. „Im Gegensatz zu manchen Ordensgemeinschaften, die kurz nach der Wende ihre Schwestern aus der ehemaligen DDR in den Westen holten, sind wir einen anderen Weg gegangen“, blickt Schwester Pia Elisabeth zurück: „Als ich 1997 an der Seite der Generaloberin Schwester Aloisia Höing in Bestwig Generalassistentin wurde, haben wir nach langer Überlegung entschieden, das Generalat vom Sauerland ins Eichsfeld zurückzuverlegen. Das geschah beim Generalkapitel 2003.“
Sitz der Europäischen Provinz ist seither das Bergkloster Bestwig. Schwester Pia Elisabeth, die selbst aus dem Eichsfeld stammt, wurde deren erste Provinzoberin. Sie hat die Struktur der Niederlassungen und Konvente in Deutschland und den Niederlanden während der vergangenen zwölf Jahre federführend geordnet.
217 Schwestern an 53 Standorten
Zur Provinz gehören auch die Schwestern der Projekte in Rumänien und Frankreich. Deren Arbeit wird allerdings vom Generalat in Heiligenstadt aus koordiniert. Insgesamt gehören der Europäischen Provinz zurzeit 217 Schwestern in 53 Konventen bzw. verschiedenen Standorten an.
„Seit 2003 haben weit über 100 Schwestern ihre Einsatzorte gewechselt“, schätzt Schwester Pia Elisabeth. Viele Konvente seien geschlossen, aber auch neue eröffnet worden: „Es gehört zur Entwicklung, dass sie kurzlebiger sind, eben abhängig von dem Bedarf, den es an den verschiedenen Orten für unseren Einsatz gibt. Wichtig ist, dass wir unser Werk im Sinne unserer Gründerin weiterführen. Das müssen wir nicht allein als Schwestern tun“, sagt Schwester Pia Elisabeth.
Enge Zusammenarbeit mit weltlichen Mitarbeitern gebe es zum Beispiel schon in den über 30 Einrichtungen, die die Schwestern in Deutschland unterhalten. Dazu zählen vor allem Schulen, Kindergärten, Senioreneinrichtungen und Kliniken. Insgesamt sind dort 2500 Menschen beschäftigt. Gesellschafter der Einrichtungen und Dienste ist der SMMP Europa e.V. Dessen Vorstand setzt sich künftig ausschließlich aus Schwestern der europäischen Provinz zusammen.
Ordenseintritte gibt es auch weiterhin
„Wir freuen uns, dass sich weiterhin Frauen für das Leben in unserer Gemeinschaft entscheiden, auch wenn es heute Einzelne sind“, sagt die scheidende Provinzoberin und erklärt: „Nach der dreijährigen Ordensausbildung können die Schwestern im Rahmen des apostolischen Dienstes in ihrem bereits zuvor erlernten Beruf eingesetzt werden – also in Gemeinden, in Einrichtungen oder in unseren Klöstern. Oder sie können sich zu einer Umschulung entscheiden. Wichtig ist uns, dass jede Schwester einen ihr gemäßen Lebens- und Arbeitsort findet, dass sie ihren Weg in Freude gehen und authentisch leben kann.“
Die besondere Herausforderung bestehe darin, das geistliche Leben, den Austausch untereinander und den Sendungsauftrag der Gemeinschaft unter den gegebenen Bedingungen zu leben. Dies werde ein zentrales Thema beim Provinzkapitel und auch für die neue Leitung in den kommenden sechs Jahren sein.
Die 34 delegierten und von Amts wegen teilnehmenden Schwestern des Kapitels wählen ihre neue Leitung am kommenden Donnerstag, 19. März. Am Sonntag, 22. März, werden die Provinzoberin, die Provinzassistentin und der Provinizrat als beratendes Gremium in der Eucharistiefeier um 10.30 Uhr im Bergkloster offiziell eingeführt. Dazu sind alle Schwestern der Europäischen Provinz eingeladen.