Neue Generaloberin ist voraussichtlich am Donnerstagmittag gewählt
Am Donnerstag, 8. Januar, wählt das Generalkapitel im Bergkloster Heiligenstadt nach 18 Jahren eine neue Generalleitung. Schwester Aloisia Höing und Schwester Adelgundis Pastusiak wurden am Dienstagabend im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes als Generaloberin und -assistentin ebenso aus ihren Ämtern verabschiedet wie Schwester Maria Dolores Bilo als Generalökonomin und Schwester Theresia Lehmeier als Generalsekretärin.
Die Provinzoberin der Euopäischen Provinz, Schwester Pia Elisabeh Hellrung, wies darauf hin, dass dieses Quartett auf den Tag genau zwölf Jahre in diesen Funktionen zusammengearbeitet habe. In einem Rundbrief an die Schwesternkonvente schreiben Schwester Adelgundis und Schwester Theresia dazu: „Die guten Worte und Geschenke aus allen Provinzen haben uns sehr berührt.“
Auch der Generalrat als höchstes, beratendes Gremium der Generalleitung wird am Donnerstag neu gewählt. Ihm gehörten zuletzt Schwester Maria Emilia Cavero aus Bolivien, Schwester Élia Lurdes Rosa aus Brasilien und Schwester Maria Thoma Dikow aus Deutschland an (s. Foto rechts).
Schon seit dem 2. Januar sind die 32 Kapitularinnen in Heiligenstadt zusammen, um sich über die Entwicklungen in den verschiedenen Ländern zu informieren und wichtige Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Zunächst gaben die Verantwortlichen aus den verschiedenen Provinzen ihre Berichte über die derzeitigen Entwicklungen.
Bunte und lebendige Berichte aus den Provinzen
In ihrem Rundbrief schreiben Schwester Adelgundis und Schwester Theresia: „Diese Tage sind immer sehr bunt und vielfältig, weil die Schwestern aus den jeweiligen Ländern uns nicht nur von ihrer Tätigkeit, von ihren Freuden und Schwierigkeiten berichten, sondern uns auch teilnehmen lassen an ihrer Kultur. So sehen wir landestypische Kleidung, hören die je eigene Musik und erfahren auch ein wenig über ihre Art, Gottesdienst zu feiern und zu beten.“
Vor allem bei dem Bericht über Mosambik seien die Kapitularinnen angesteckt von der Begeisterung, mit der die drei Schwestern von ihrem Alltag erzählten: „Wir spürten sehr deutlich, mit welcher Freude und Ursprünglichkeit die jungen Schwestern dort ihren Weg in der Ordensgemeinschaft gehen und welch große Verehrung sie im Herzen tragen für unsere Gründerin, die heilige Maria Magdalena Postel.“
Aber auch die Berichte aus Brasilien, Bolivien und Europa hätten deutlich gemacht, wieviel gute Arbeit in den Provinzen geleistet werde. Gleichzeitig sei deutlich geworden, welche Herausforderungen es angesichts der kleiner werdenden Zahl an Ordensschwestern gibt. In Zukunft müsse es darum gehen, Klarheit in der Identität des Ordenslebens zu suchen, die sozialen Probleme ins Auge zu fassen und gute Wege mit den ordenseigenen Einrichtungen und Diensten weltweit zu finden, „die wir aus guten Gründen weiterführen wollen.“
Voraussetzung sind drei Jahre Ewige Profess
Am Mittwoch geht es vor allem um die Vorbereitung der Wahlen, die dann am Donnerstag stattfinden. Bis zum Mittag wird die Generaloberin gewählt, nachmittags die Generalassistentin.
Für diese Ämter kann theoretisch jede Schwester gewählt werden, die wenigstens drei Jahre Ewige Profess hat. Sie muss nicht am Kapitel teilnehmen. Für die Wahl der Generaloberin ist eine absolute Mehrheit erforderlich. Wird diese in den ersten drei Wahlgängen nicht erreicht, genügt im vierten Wahlgang die relative Mehrheit. Genauso läuft die Wahl der Generalassistentin. Bei der Wahl der weiteren Generalratsmitglieder reicht eine relative Mehrheit schon im dritten Wahlgang. Die Generalsekretärin und Generalökonomin werden von der neuen Generalleitung berufen.
Alle Schwestern der Gemeinschaft hatten im Vorfeld die Möglichkeit, Wahlvorschläge und andere inhaltliche Eingaben zum Ordensleben an das Generalkapitel zu schicken. Die Wahlvorschläge wurden am Dienstagabend verlesen.
Über die Ergebnisse der Wahlen berichten wir am Donnerstag.