40 Jahre nach der Weihe: 1898 Pfeifen gereinigt und Verschleißteile ausgetauscht
40 Jahre nach ihrer Weihe klingt die Orgel in der Dreifaltigkeitskirche des Bergklosters Bestwig wieder wie neu. Denn in den vergangenen Monaten wurde das Instrument, das gern für Konzerte und CD-Einspielungen genutzt wird, grundlegend überholt und saniert. Die Kosten von über 30.000 Euro sind weitgehend durch Spenden gedeckt.
„Viele Teile sind seit 1973 einfach verschlissen“, erklärt Schwester Maria Gregoria Kupper. Sie begleitete schon den Einbau der Roman Seifert-Orgel im Bergkloster vor 40 Jahren und spielt das Instrument seither. Das Leder der Blasebälge ist beispiels-weise rissig geworden. Die wurden nun alle ausgebessert. „Außerdem war der Schaumstoff zerbröselt, der die Mechanik in der Orgel abfedert und Störgeräusche verhindert. Durch den Windkanal wurde der schon bis in die Pfeifen geblasen“, so die Kirchenmusikerin.
Auch die Schlitze aller 1898 Pfeifen sind gereinigt worden. Und die besonders großen hatten sich durch das Eigengewicht schon etwas verformt. Da war die Halterung teilweise instabil. „Wer davon eine auf den Kopf bekommt, hat länger `was davon“, sagt Schwester Maria Gregoria. So eine Orgelpfeife könne schnell mal ein oder zwei Zentner wiegen.
Während der Reparaturphase haben die Orgelbauer den Großteil der Pfeifen nach und nach mit in die Werkstatt genommen. „Sie haben mir aber immer genug dagelassen, dass ich spielen konnte“, zeigt sich Schwester Maria Gregoria dankbar.
Spenden und Benefizkonzerte
Zur Finanzierung trugen unter anderem der Verkauf ausgedienter Orgelpfeifen, von CDs im Klosterladen und Spenden für Bücher bei. Außerdem gab es mehrere Benefiz-Konzerte. 9.700 Euro kamen durch private Einzelspenden zusammen. 4.200 Euro gab die Bergkloster Stiftung SMMP dazu.
Gießen muss Schwester Maria Gregoria die Orgel allerdings auch weiterhin: Hinter dem Instrument befindet sich ein Wasserbehälter, der für die richtige Luftfeuchtigkeit sorgt. Wenn die stimmt, kann die Kirchenorgel die nächsten Jahrzehnte wieder weitgehend unbeschadet überstehen.
Das nächste Orgelkonzert gibt es am Freitag, 15. August, um 19.30 Uhr. Dann wird der Domorganist aus Köln, Ulrich Brüggemann, auf dem frisch restaurierten Instrument spielen.