Sr. Mónica Cárdenas vertritt deutsche Kongregation im internationalen Konvent
Schwester Mónica Cárdenas ist ganz begeistert: „Bald gelange ich an die eigentlichen, inneren Quellen der Entstehung dieser Gemeinschaft. Dieser Gedanke macht mich sehr glücklich.“ Zwei Jahre lang wird die bolivianische Schwester als Vertreterin der deutschen Kongregation der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in dem internationalen Konvent in St. Sauveur-le-Vicomte mitarbeiten und mitleben.
„Das Ziel dieses Konventes ist es, die unterschiedlichen Kulturen unserer Schwestern kennenzulernen und sich der gemeinsamen Basis zu vergewissern“, erklärt Generalassistentin Schwester Adelgundis Pastusiak. Sie war gemeinsam mit Generaloberin Schwester Aloisia Höing, Generalsekretärin Schwester Theresia Lehmeier sowie Generalökonomin Sr. Maria Dolores Bilo zum offiziellen Start der neuen Gruppe nach Frankreich gereist.
Nach dem Eröffnungsgottesdienst lud der Internationale Konvent zu einem kleinen Empfang und stellte sich vor. Er besteht derzeit aus jeweils zwei Schwestern aus Indien und Indonesien sowie einer Schwester aus dem Kongo und Schwester Mónica aus Bolivien. Jedes Jahr wechselt die Hälfte von ihnen. Die andere Hälfte bleibt da.
In St. Sauveur-le-Vicomte befindet sich das Mutterhaus der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel. Die Ordensgründerin hatte es mit ihren ersten Mitschwestern nach 25-jähriger Suche gemeinsam instandgesetzt und aufgebaut. Bis heute ist die Abtei das Generalat der französischen Ordensgemeinschaft.
Auf den Spuren einer großen Frau
„An den ersten Tagen, die ich hier verbrachte, dachte ich nur, wo ich gehe und trete, befinden sich die Spuren einer großen Frau. Jener Frau, die unser Leben als Schwestern hier entstehen ließ“, schreibt Schwester Mónica beeindruckt. Sie lebt jetzt seit vier Wochen in Frankreich.
Während der nächsten zwei Jahre wird die 44-Jährige Französisch lernen, ein Instrument perfektionieren und die Schriften der Ordensgründerin studieren, um die Spiritualität zu vertiefen. Auf diese „Forschungsarbeit“ freut sich Schwester Mónica am meisten. „Von diesen Erfahrungen und Erkenntnissen soll sie dann zu Hause in Bolivien möglichst viel weitergeben“, erklärt Schwester Adelgundis. Und eine weitere Intention besteht darin, die Kontakte zwischen den Schwestern in den verschiedenen Ländern der Welt zu intensivieren.
„Wenn junge Schwestern unsere Gemeinschaften weitertragen sollen, kann das nur gelingen, wenn sie sich international vernetzten, gegenseitig kennen und unterstützen“, sagt Schwester Adelgundis. Denn in einigen Ländern gibt es viele Ordenseintritte, in anderen weniger. Aus dieser Überzeugung heraus haben die Generalräte beider Kongregationen den gemeinsamen Konvent Anfang 2011 ins Leben gerufen.
Basis für die internationale Vernetzung der Schwestern
Außerdem übernehmen die Schwestern in St. Sauveur-le-Vicomte auch zahlreiche ehrenamtliche Aufgaben. Zum Beispiel besuchen sie regelmäßig Altenheime, übernehmen Führungen durch die Abtei und wirken auch an Projekten und Wallfahrten auf Diözesanebene mit. Sie haben ihre eigenen Räume und versorgen sich zum großen Teil selbst. „Das intensiviert das Zusammenleben“, weiß Schwester Adelgundis. Deshalb ist sie zuversichtlich, dass hier eine wichtige Grundlage für die zunehmende Vernetzung zwischen den Schwestern in den verschiedenen Ländern gelegt wird.
Das passiert jetzt schon: Nicht nur, indem deutsche Schwestern in Bolivien, Brasilien und Rumänien missionieren. Auch umgekehrt: Zwei Bolivianerinnen absolvieren derzeit eine Erzieher-Ausbildung in Heiligenstadt. Brasilianische und bolivianische Schwestern arbeiten in Mosambik. Und auch in Rumänien ist eine bolivianische Schwester tätig. „Warum soll das in Zukunft nicht auch zwischen den Ländern beider Kongregationen möglich sein?“, fragt Schwester Adelgundis.