Schwestern übernahmen vor fünf Jahren Trägerschaft für Aldea in Cochabamba
Im Juni 2008 übergaben Pater Erik Williner und Sr. Ingrid Pentzek die Aldea de Ninos Cristo Rey und das Colegio Suizo Aleman im bolivianischen Cochabamba an die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel. Das ist jetzt genau fünf Jahre her. Aus diesem Anlass feierten die 200 Kinder mit den Mitarbeitern und Gästen aus Deutschland ein Fest.
Die Aldea ist ein Kinderdorf für Kinder von 3 bis 18 Jahren, deren Eltern inhaftiert sind. Gäbe es die Aldea nicht, blieben sie sich selbst überlassen oder müssten in den Gefängnissen unter menschenunwürdigen Bedingungen mitleben. Körperliche und sexuelle Gewalt gehören dort zum Alltag. Die meisten Kinder kommen mit seelischen oder körperlichen Traumata in die Aldea. Hier kümmern sich Psychologen und Ärzte um sie und vermitteln ihnen menschliche Wärme und Geborgenheit.
Schule für 500 Jungen und Mädchen
Das Colegio leistet die Schulbildung für die Kinder der Aldea und 300 weitere Kinder aus dem Umfeld. „Es ist wichtig, dass die Kinder aus unserem Dorf mit ihren Erfahrungen nicht nur unter sich sind“, weiß Petra Sadura, die das Kinderdorf leitet. Das Colegio wurde inzwischen in die Schulträgerschaft der Schulen der bolivianischen Ordensprovinz überführt.
Zum Jubiläum feierte der Erzbischof von Cochabamba, Monsignore Tito Solares, mit den Kindern und Mitarbeitern einen herzlichen und lebhaften Gottesdienst. Mit großer Hochachtung würdigte er das Engagement der Schwestern und vor allem die Arbeit von Petra Sadura. Die Gesekerin ist vor sechs Jahren nach Bolivien ausgewandert, um die Leitung der Einrichtung zu übernehmen.
Zu der Vielzahl der Gäste gehörten ehemalige Schützlinge der Aldea, zahlreiche Schwestern, Vertreterinnen des Provinzrates, und auch einige Gäste aus Deutschland: Generalökonomin Schwester Maria Dolores Bilo, Stiftungs-Geschäftsführer Christian Uhl und Stiftungsreferentin Heike Schmidt-Teige. Natürlich machten auch alle Kinder aus der Aldea mit.
Kinder gestalteten Gottesdienst mit
Die Jungen und Mädchen waren maßgeblich an der Gestaltung des Gottesdienstes und des anschließenden Programms beteiligt. Neben fröhlichen Tänzen und Aufführungen spielten sie nach der Vorlage des Buches „Tochter des Sturms“ auch Szenen aus dem Leben der Ordensgründerin, der heiligen Maria Magdalena Postel. Zum Abschluss führten auch die 15 Gruppenleiterinnen aus dem Kinderdorf einen Tanz auf.
Schwester Maria Dolores Bilo und Christian Uhl lobten die Arbeit der Aldea und die positive Weiterentwicklung in einem sehr schwierigen Umfeld. Sie dankten vor allem Petra Sadura mit ihrem tollen Team für ihr Engagament. Ihr Dank galt aber auch dem Erzbischof und Schwester Maria Laura Rosado, der Provinzoberin der bolivianischen Provinz. Sie unterstützt die Aldea tatkräftig und hat für die Einrichtung immer ein offenes Ohr.