Gedanken zum Evangelium: Lukas 19, 1-10, Zachäus
Da ist einer, der will Jesus sehen; ihn nur mal sehen. Warum? – Vielleicht weiß er es selbst nicht. Was erwartet er? Erwartet er etwas – er, der Zöllner, der sich mit Geld abgibt und den Zoll für die Besatzer eintreibt?
Die vielen Menschen in den Straßen versperren ihm den Weg. Der Mann gibt nicht auf. Er sucht sich einen Ort, an dem er einen Überblick bekommt, einen Ort, der ihn zugleich vor den Blicken der Menschen schützt – einen Baum.
Weiß Jesus von diesem Mann? Haben die Leute über ihn gesprochen? Jesus jedenfalls sieht ihn. Unter der Menschenmenge, die in Jericho zusammen gelaufen ist, um Jesus zu sehen, erkennt dieser in Zachäus einen Mann, der ihn wirklich sucht. Und er will bei ihm zuhause sein. Bei ihm! Bei einem, der viele Leute übers Ohr gehauen hat. Und das heute noch!
Diese Tatsache stellt sein bisheriges Leben auf den Kopf. Plötzlich erkennt er, was wirklich wichtig und richtig ist. Zachäus ist so außer sich vor Freude, dass er anfängt zu teilen. Wo er zu Unrecht etwas erworben hat, will er es von sich aus vierfach zurückgeben (nach damaligem, römischem Recht bei überführtem Diebstahl üblich und nach jüdischem Recht bei Viehdiebstahl). „Heute“ ist in ihm etwas heil geworden. In der Begegnung mit Jesus hat er erfahren, was ihn wirklich reich macht.
Und die Leute? Sie reden natürlich. Das ist das Tagesgespräch! Sie sind empört darüber, dass Jesus sich mit so einem abgibt. Bei ihnen hätte er keine Chance des Neuanfangs bekommen – auch „Heute“ nicht.
Sr. Lucia Maria Schiefner
„Mit Jesus unterwegs“
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