Auch in diesem Jahr – Weihnachten 2011 – verlassen die Krippenfiguren ihren monatelangen Lagerungsplatz und werden von ihrer Verpackung befreit. Jetzt sind sie als Deko dran, es ist ja Weihnachten! Frisch geputzt und dekorativ gestaltet, bekommen sie in Kirchen, Familien und im persönlichen Bereich einen besonderen Platz.
Ja, es ist Weihnachten. Ist das nur ein interessanter „Tapetenwechsel“ im Ablauf eines jeden Jahres? Eine schöne Veränderung in unserer sonst so gewohnten Umgebung?
Wenn vor mehr als 350 Jahren Paul Gerhardt betet: „Ich steh an deiner Krippen hier, o Jesus, du mein Leben“, dann spüren wir, dass es hier um mehr geht als um Deko und schöne Veränderung. Es dreht sich alles um das Kind, um das Kind Jesus in der Krippe.
Ja, es ist Weihnachten. Für Christen ein Fest des Lebens, da Unglaubliches geschehen ist: Gott sandte seinen Sohn als Kind in unsere Welt. Hilflos und wehrlos, mit allen menschlichen Bedürfnissen, auf andere Menschen angewiesen und eingebunden in die Gesetzmäßigkeiten jedes menschlichen Lebens. Im göttlichen Kind in der Krippe offenbart sich die erbarmende Liebe und Güte unseres Gottes, seine Leidenschaft für uns Menschen. Gott wurde Mensch wie wir, wie Du und ich, um unser Leben mit uns zu teilen.
So ist die Weihnachtskrippe nicht nur Dekoration, sondern ein Zeichen unseres Glaubens und erinnert uns daran, dass Jesus gekommen ist, um unter uns zu wohnen, damit wir in allen Fragen, Sorgen und Freuden unseres Lebens das Licht und die Wärme des menschgewordenen Gottessohnes erfahren. Er macht unsere Nacht hell, verwandelt die Nacht unserer Hoffnungslosigkeit zur Heiligen Nacht.
Sr. Aloisia Höing