Spiritualität und Rituale neu erleben

Spiritualität und Rituale standen im Mittelpunkt des Herbsttreffens der Arbeitsgemeinschaft Klosterlandschaft Westfalen-Lippe am 24. September 2025 im Bergkloster Bestwig. Rund 55 Teilnehmende folgten der Einladung und setzten sich einen ganzen Tag lang mit Fragen auseinander, die heute viele bewegen: Was zeichnet Spiritualität aus? Welche Bedeutung haben Rituale? Und welche Werte gilt es zu bewahren?
Die Klosterlandschaft ist ein Zusammenschluss von aktiven und ehemaligen Klöstern und Klosterorten in Westfalen-Lippe. Die Akteur:innen wollen diese besonderen Orte in der Region sichtbar machen. Durch gemeinsames Handeln, die Initiative Finde Dein Licht und das jährliche Herbsttreffen setzen sie ein Zeichen der Vielfalt und Lebendigkeit. So rücken sie das Kulturgut Kloster wieder stärker ins Bewusstsein der Menschen.
Im Felsensaal begrüßten Dr. Yasmine Freigang von der LWL-Kulturabteilung und Koordinatorin Ute Lass die Anwesenden. Zum Auftakt tauschten sich die Gäste an den Tischen über persönliche Fragen aus: Gibt es spirituelle Erfahrungen, die nachgewirkt haben? Und welche Rituale prägen das eigene Leben? So entstand ein erster Einblick in die Vielfalt von Zugängen.

Es folgte eine dialogische Gesprächsrunde, moderiert von Yara Hackstein. Sie betonte, dass es neue Wege brauche, um Menschen zu gewinnen, denn „es liegt eine Sehnsucht nach Halt in der Luft“. Barbara Rickert hob hervor, dass Spiritualität nicht abstrakt bleiben dürfe, sondern erlebbar gemacht werden müsse. Susanne Falk beschrieb Rituale als „bewusstes Erleben, achtsam mit sich selbst und mit dem, was gerade passiert“. Sr. Maria Ignatia Langela (SMMP) betonte: „Die Bedürfnisse der Menschen müssen wahrgenommen werden – sie brauchen Wertschätzung, und wir sollten uns spontan darauf einlassen können.“

Nach der Runde tauschten sich die Teilnehmenden erneut über die Bedeutung von Spiritualität und Ritualen heute aus. Viele beteiligten sich mit eigenen Perspektiven – auch, welchen Beitrag sie als Netzwerk leisten können.
Am Nachmittag folgte die Praxis: Eine Gruppe wanderte einen Abschnitt des Pilgerwegs „Von Kloster zu Kloster“. Andere erlebten in Workshops die Kraft von Ritualen oder eine interreligiöse Meditation mit christlichen, muslimischen und buddhistischen Elementen. Eine weitere Gruppe erkundete das Bergkloster mit Sr. Aloisia Höing.
Zum Abschluss versammelten sich alle in der Dreifaltigkeitskirche. Sr. Maria Ignatia lud mit einem Körpergebet dazu ein, das Erlebte zu verinnerlichen. So wurde deutlich: Spiritualität und Rituale sind nicht nur Tradition, sondern lebendige Ressourcen. Sie geben Kraft, Orientierung und schaffen Räume, in denen Menschen Halt finden.











