Schwester Theresia erzählt von unerwarteten Turbulenzen – und bewegenden Momenten in Nampula.

Eine Flugreise ist selten nur ein Transport. Sie ist auch ein Wechsel der Welten – spürbar an Flughafenbildschirmen, verlorenen Gegenständen und dem ersten Gesang am Zielort. Dieser Bericht zeigt, wie Nähe trotz Distanz entsteht.
Es ist mal wieder so weit – wir machen uns auf die Reise, Sr. M. Thoma, Dr. Bock und ich. Ziel ist dieses Mal Mosambik. Es geht von Terminal 2 in Frankfurt los über Amsterdam und Nairobi nach Nampula, eine Route, die für uns neu ist.
Terminal 2, so denken wir, das schaffen wir ohne große Aufregung, denn dieser Teil des Flughafens Frankfurt ist klein und übersichtlich. Aber ganz so reibungslos geht es dann doch nicht, denn der Apparat, an dem wir einchecken müssen, weigert sich nach Eingabe der Zahl der Gepäckstücke, weiterzumachen. Also müssen wir doch an den Schalter, der aber eigentlich nur für die Passagiere einer gehobenen Preisklasse da ist. Die freundliche Dame lässt sich jedoch nicht anmerken, was sie über Reisende denkt, die von den vorhandenen Geräten überfordert sind. Wir scheinen allerdings nicht die ersten zu sein, denen es so ergeht, denn die Schlange hinter uns wird schnell größer.
KLM steht auf unserem Reiseplan. Das ist die große niederländische Fluggesellschaft, die für angenehme Flüge bekannt ist und viel Platz für große Passagiere bietet, aber dieser kurze Flug wird von German Airways durchgeführt, und zwar mit einer kleinen Maschine, die mir nicht besonders vertrauenswürdig erscheint. Und so empfinde ich den Flug auch als eher unangenehm. Wir hoppeln über die Wolken und ich habe den Eindruck, dass die Maschine nicht sicher und stabil in der Luft liegt. Doch wir landen glücklich, und die anderen beiden, die sieben Reihen vor mir gesessen haben, haben von dem unruhigen Flug nichts gemerkt. Machen sieben Reihen denn einen solchen Unterschied?
Die nächste Aufregung lässt nicht lange auf sich warten: Sr. M. Thoma findet ihr Handy nicht. Sie prüft den Inhalt sämtlicher Taschen, kehrt das Unterste zuoberst, aber das Handy ist unauffindbar. Zum Glück haben wir auf dem Weg zu unserem nächsten Gate einen Help-Desk gesehen. Das ist eine Stelle, an der mehrere Apparate stehen, an denen man per Videoanruf mit einem Mitarbeiter des Flughafens in Kontakt treten kann. Wir haben Glück und erwischen eine Dame, die sich nicht aus der Ruhe bringen lässt. Sie nimmt Kontakt mit dem Flugzeug auf, das wir vor wenigen Minuten verlassen haben, und erreicht, dass das Handy, wenn es denn gefunden wird, an unser Gate gebracht wird. Nun sitzen wir und warten. Wir haben fünf Stunden Zeit. Gerade noch rechtzeitig vor dem Einchecken für den Flug nach Nairobi wird das Handy aufgespürt und übergeben – das war knapp!
Die Wartezeit hat genügend Gelegenheit geboten, sich ein wenig auf dem Flughafen umzusehen. Und was findet man da?


Donnerstag, 31.07.2025
Inzwischen sind wir in Nairobi gelandet. Aus unerfindlichen Gründen sind wir eine Stunde später losgeflogen, aber da wir auch in Nairobi einen langen Aufenthalt haben, beunruhigt uns das nicht weiter. Was mir aber Sorgen macht, ist die Tatsache, dass auf keiner Anzeigetafel unsere nächste Flugnummer auftaucht. Die Handy-App gibt eine Verspätung des nächsten Fluges von ca. 6 Stunden an, das Personal weist mich an, an einer anderen Stelle auf die Anzeige zu warten.
Wir sind wieder nicht die einzigen, denn an der angegebenen Stelle warten viele Menschen mit Pässen und Bordkarten in den Händen und Ratslosigkeit in den Gesichtern. Nach vielem Hin und Her und gefühlten Kilometern zurückgelegter Wege von einem Wartepunkt zum anderen löst sich schließlich alles in Wohlgefallen auf: Wir finden ein Gate, an dem unser Flug korrekt angegeben ist, und zwar genau zur erstgenannten Zeit. Wir haben noch viel zu lernen von afrikanischer Gelassenheit… Vielleicht ist es schon ein kleiner Lernerfolg, dass wir nicht einmal sonderlich erstaunt darüber sind, dass der Flug nun doch eine Stunde später losgeht, als auf der Anzeigetafel steht.
Sonst gibt es nichts Aufregendes zu vermelden. Der Flug ist gut, die Versorgung lässt nichts zu wünschen übrig, in Nampula erwarten uns Sr. Leila, Sr. Germinda und Ambrosio am Flughafen, und sogar alle unsere Koffer sind angekommen. Nur die Prozedur in der Migration, wo uns Visa für die zwei Wochen ausgestellt werden, zieht sich ziemlich in die Länge, aber das kann uns jetzt auch nicht mehr erschüttern.
Wir sind dankbar, dass wir sicher angekommen sind, und freuen uns, dass uns im Schwesternhaus Sr. Ana Brígida, Sr. Germinda, und die Postulantinnen Cecilia und Geralda echt mosambikanisch mit Gesang und Trommeln begrüßen.
Nach einem stärkenden Abendessen dürfen wir uns unseren Koffern widmen und uns darauf vorbereiten, dass wir morgen früh um 06:00 Uhr schon wieder bereit sein müssen zum Aufbruch, denn es soll über Nametil nach Nametória gehen.
Für heute senden wir frohe Grüße aus Nampula und sagen herzlichen Dank für Ihre Begleitung!