Unsere Reisegruppe ist angekommen. Sr. Theresia sendet uns diesen Bericht.
Wir (Generaloberin Sr. Maria Thoma, Generalsekretärin Sr. Theresia und der Geschäftsführer der Bergklosterstiftung, Christian Uhl – Anm. d. Red.) haben heute einen Ruhetag, oder, besser gesagt, einen Tag, an dem wir nicht unterwegs sind. Eine gute Gelegenheit, das Gelände zu erkunden und zu entdecken, was sich seit unserem letzten Besuch verändert hat. Für Herrn Uhl ist alles neu.
Zuerst führt uns Ir. Fátima durch ihren Bereich des Grundstücks. Auf dem Weg in die Schule erhaschen wir einen Blick auf die neue Lagerhalle, die zwischen dem großen Mehrzwecksaal und dem Schweinestall liegt. Sie passt so gut in das Gesamtbild, dass man sich fragt, was da vorher gestanden hat.
In der Schule lenkt Ir. Fátima unsere Aufmerksamkeit besonders auf die Dinge, die aus dem Container aus Deutschland gekommen sind: Stühle für alle Klassen, Tische für verschiedene Räume, Rollcontainer für jedes Büro und jede Klasse, Computer für den Computerraum und die Bibliothek, viel Papier, das zum großen Teil noch im Container ist. An jeder Ecke heißt es: Das kam auch aus dem Container.
Die Schule hat sich gut auf das 15. Jubiläum vorbereitet: Alles ist neu verputzt worden, am Eingang prangt ein großes Schild, das ein Mitarbeiter gestaltet hat. Jedes Kind hat ein Blatt in der Größe 8 × 8 cm mit einer 15 erhalten und durfte seine eigene 15 bemalen. Die fertigen Zettel wurden an verschiedenen Stellen aufgehängt, z. B. an den Bäumen auf dem Schulhof, wo sie wie Christbaumkugeln baumeln. Die große Jubiläumsfeier findet am kommenden Donnerstag statt.
Weiter geht es durch Küche und Vorratsräume, wo schon alles für die Jubiläen lagert. Im großen Nutzgarten zeigt uns Ir. Fátima die Zisternen. Drei davon haben wir, jede fasst 200.000 Liter Wasser. Das ist auch nötig, um genug zu haben, für Menschen, Tiere und Pflanzen. Der nächste ergiebige Regen ist erst im November zu erwarten.
Der Schweinestall ist mustergültig durchorganisiert. Jedes Schwein hat eine eigene Karteikarte. Es wird Buch geführt über alle relevanten Daten, sodass man im Voraus weiß, wann eine Sau werfen wird und berechnen kann, wann man Mutter und Ferkel trennen muss und die Sau wieder dem Eber zuführen kann. Nach der Trennung von der Mutter kommen die Ferkel erst in ein „Kinderzimmer“, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Eines der Ferkel ist besonders neugierig. Derzeit sind 166 Schweine im Stall. Die Schweinezucht ist eine große Stütze für die Region. Mit den Schweinen aus Metarica werden alle Konvente versorgt. Wie viele Kaninchen im Kaninchenstall sind, ist unmöglich zu zählen, so flink hoppeln die Tiere durcheinander.
Ir. Leila übernimmt die Führung durch den Gemüsegarten. Wir erfahren viel über Maniok, Papaya und Mango und lernen, dass es viele Bananensorten gibt, die Ir. Leila alle in Größe, Farbe, Form und Geschmack unterscheiden kann und über deren Pflege sie sachkundig referiert.
Wir besichtigen die Casa La Salle, wo die Präpostulantinnen wohnen und schauen einigen von ihnen beim Wasserholen am Brunnen zu. Es ist beeindruckend, wie geschickt die jungen Frauen die großen Eimer auf den Kopf setzen und das Wasser transportieren. Ein Eimer fasst etwa 18 Liter Wasser. Da müssen die Muskeln stark sein.
Das Mittagessen unterbricht unsere Besichtigungstour. Am Nachmittag geht es weiter zur Casa Marta, und der Casa Plácida, den Häusern der Aspirantinnen und Postulantinnen. Hier steht die neue Teigmaschine aus dem Container, die eine große Hilfe beim Brotbacken ist. Es dauert eine Weile, bis sie in Gang gesetzt ist, damit wir sie in Aktion bewundern können.
Im Haus Plácida ist der große Unterrichtsraum, in dem auch das Material für das Milchprojekt untergebracht ist. Ir. Leila zeigt Sr. M. Thoma und Herrn Uhl das Buch, in dem die Kinder registriert sind.
Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel kommen wir am Tiefbrunnen vorbei, der verborgen ist unter einem mobilen Monument, damit nicht aus Versehen ein Auto darüberfährt und ihn beschädigt.
Neben dem „Garten des Lichts“, dem zukünftigen Friedhof der Schwestern, steht der Container aus Deutschland. Inzwischen hat er ein Dach bekommen als Schutz vor Regen und als Sichtschutz. Damit fügt er sich gut in das Gesamtbild ein und fällt überhaupt nicht auf. Viele Dinge sind inzwischen ausgeladen worden und werden an verschiedenen Orten genutzt.
Jeder Konvent hat etwas bekommen. Leer ist der Container immer noch nicht, aber begehbar und relativ übersichtlich. Der hintere Teil wird schon als Lager für die Hocker benutzt, die durch die Schulstühle aus dem Container ersetzt wurden. Entsorgen will man sie nicht, denn man weiß nie, ob man sie nicht noch einmal braucht.
Im „Garten des Lichts“ erzählt Ir. Leila von den Anfängen in Mosambik. Da es schon spät am Nachmittag ist, müssen wir die interessante Geschichte unterbrechen, um vor Einbruch der Dämmerung noch zur Baustelle für das Haus von David fahren zu können. Die Arbeiter sind noch fleißig am Werk. In drei Wochen hoffen sie, das Haus fertig zu haben.
Unser Ruhetag in Metarica ist schnell zu Ende gegangen. Morgen geht es um 04:30 Uhr auf den Weg nach Tsangano. Mit dem Bild vom Sonnenuntergang über unserem Haus verabschieden wir uns für heute und wünschen einen gesegneten Sonntag.