Catering zu Corona-Zeiten – ein Impuls von Michael Schäfer
Als Bereichsleiter Catering bei den SMMP Servicediensten bin ich seit drei Wochen im Homeoffice. Auch hier bin ich gut beschäftigt, Langeweile kommt nicht auf. Im Gegenteil, denn die Sorge, die Verpflegung der Bewohner sicherzustellen, ist groß.
Dazu kommt die Sorge um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Täglich überlegen wir, ob unsere geplanten Maßnahmen ausreichen. Ist die Versorgung unserer Bewohner und Kunden sichergestellt? Wie stellen wir die Versorgung im Ernstfall sicher? Was machen wir, wenn Kollegen krank werden? Was wird morgen sein? Wie schützen wir unsere Bewohner und uns selber?
Täglich wechselnde Geschehnisse erforderten schnelles und professionelles Handeln.
Wir sind viele neue Wege gegangen: Video- und Telefonkonferenzen wurden eingeführt. Soweit wie möglich haben wir Blockteams gebildet, damit im Infektions- oder Verdachtsfall nicht alle Mitarbeiter gleichzeitig in Quarantäne gesetzt werden müssten.
Wir haben Pandemiepläne und Notfallpläne bei Totalausfall weiterentwickelt und eine Notfallsituation in einer Einrichtung simuliert. Mit Erfolg. Gibt das ein wenig Sicherheit?
Wir haben ein Kriseninterventionsteam aus verschiedenen Küchen gebildet, das im absoluten Worstcase einspringt. Hierzu gehöre auch ich.
Plötzlich war niemand mehr da, der kochen konnte
Dennoch waren wir betroffen, als an einem Standort eine Küchenleitung positiv getestet und die zweite Fachkraft krank wurde. Plötzlich war niemand war mehr da, der kochen konnte.
Über 20 Mitarbeiter mussten zum Gesundheitsamt zum Schnelltest. Alle gleichzeitig, freitags um 15 Uhr, alle in einem Fahrzeug.
Sukzessive kamen bis dienstags die Ergebnisse zurück. Es war eine riesige Anspannung für alle Beteiligte. Letztendlich hatte sich kein Mitarbeiter angesteckt. Ein großes Aufatmen für uns alle.
Einige Mitarbeiter haben diese Anspannung jedoch nicht gut verkraftet. Es gab viele Telefongespräche, um beruhigend einzuwirken.
Da dennoch keine Fachkraft vor Ort war, wurde das Mittagessen aus einer anderen Einrichtung geliefert und der Lebensmittelbedarf zwei Wochen lang per Videokonferenz erfasst. Hierbei hat eine Küchenhilfe die Kühlhäuser und Lager gefilmt und die Küchenleitung hat aus ihrer Quarantäne heraus die Ware bestellt.
Die Hoffnung, dass wir nicht verlieren
Ich fühle mich wie ein Trainer an der Seitenlinie. Wir haben viel geplant, überlegt, implementiert und kommuniziert. Nun läuft das Spiel weiter, und wir hoffen, dass alles reibungslos läuft und wir nicht verlieren.
Ein herzliches Danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, mit denen wir wie eine gute Mannschaft zusammenstehen.
Michael Schäfer, Bereichsleiter Catering SMMP Servicedienste GmbH