Zyklon Idai hat die Standorte der Ordensgemeinschaft im Norden Mosambiks weitgehend verschont
Die nördliche Region Mosambiks, in der die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel leben und arbeiten, ist nicht unmittelbar von dem Zyklon Idai betroffen. Gleichwohl gibt es auch im Norden durch die schweren Regenfälle Überschwemmungen. Etliche Familien haben dadurch ihre Häuser verloren. Zudem wurden auf vielen Feldern angebaute Pflanzen vernichtet.
Idai hatte in den vergangenen Tagen in Mosambik, Malawi und Simbabwe mehrere hundert Todesopfer gefordert und hunderttausende Menschen obdachlos gemacht. In einer Mail an das Generalat der Ordensgemeinschaft schreibt die Projektverantwortliche Schwester Leila de Souza e Silva am 19. März: „Wir sind informiert über die desolate Situation. Aber der Zyklon betraf das Zentrum des Landes und auch Malawi, in derselben Schneise. Wir, die wir im Norden sind, spüren die lokalen Überschwemmungen. Der Zyklon hat uns nicht unmittelbar betroffen, Gott sei Dank! Betet weiter!“
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Nachtrag 23. März
Am 23. März reichte Schwester Leila folgende Information nach: „Es gibt viel Schmerz, auch in unserer Nähe. Einige Personen haben ihre armen Häuser ganz oder teilweise verloren, ebenso unter unseren Mitarbeitern. Andere haben ihre Felder mit Mais, Bohnen, Maniok usw. ganz oder teils verloren, und deshalb gibt es schon viel Hunger. So ist in Wahrheit das ganze Land in Alarmbereitschaft!“
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Nachtrag 4. April
In der Umgebung von Metarica und Cuamba sind offenbar doch zig Häuser zerstört, etliche Familien obdachlos. Die Sitaution ist sicherlich nicht so katastrophal wie in weiter südlich gelegenen Regionen des Landes, aber doch schwieriger als zunächst angenommen. Missionsprokuratorin Schwester Klara Maria fasst die Nachrichten aus Mosambik wie folgt zusammen:
Um die Hilfen wirkungsvoller zu organisieren, wurde in Metarica inzwischen ein Notfallplan eingerichtet und ein Koordinationsteam gebildet. Mittels eigener Erhebungsbögen werden die Bedarfe betroffener Familien festgehalten. Freiwillige, Mitarbeiter der Schwestern, Mitglieder der Placidagemeinschaft und der Kirchengemeinde sowie Postulantinnen, Novizinnen und Schwestern: Sie alle sind in das SMMP-Hilfsprogramm eingebunden.
„Eine Gruppe kocht, eine andere besucht die Familien, wieder eine andere tätigt Einkäufe“, berichtet Schwester Leila. Und das alles läuft neben den üblichen Alltagsarbeiten und dem Betrieb von Kindergarten und Schule… „Doch wenn wir so viel Solidarität von allen Seiten erleben, spüren wir eine über die Maßen gehende Kraft“, ist Schwester Leila dankbar.
Am 29. März gab es in Metarica eine Zusammenkunft und ein Mittagessen für mehr als 500 Personen, organisiert in Familiengruppen: Vater, Mutter und Kinder. Für Viele war dies das erste Mal, dass sie die Mahlzeit als Familie zusammen einnahmen. „Normalerweise isst der Vater alleine und die Mutter mit den Kindern“, erklärt Schwester Leila und fügt hinzu: „Stellt euch vor. Wir haben 200 Kilogramm Maismehl verbraucht, 50 Kilogramm Bohnen, dazu Gemüse. Die Leute haben mit so viel Hunger gegessen, dass einige drei bis viermal einen Nachschlag holten!“
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Die Schwestern leisten in Mosambik vor allem Bildungsarbeit: In Metarica organisieren sie eine große Schule, an allen Standorten setzen sie sich für die Katechese und Pastoralarbeit sowie die Fort- und Weiterbildung von Erwachsenen ein. Dazu gehören vor allem auch Alphabetisierungskurse für Frauen.
Seitdem in Deutschland ausführlich über die Auswirkungen des Zyklons berichtet wird, gehen bei der Ordensgemeinschaft zahlreiche Anfragen ein, ob die Projekte der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in Mosambik betroffen sind.