Spiritueller Impuls zum vierten Advent von Schwester Ruth Stengel
Das war’s, der Wunsch meiner besten Freundin: „Ach, einfach nur Weihnachten kommen lassen.“ Ich beiße mich fest an ihren Worten. Wie soll das gehen? Es widerspricht meinen Vorstellungen von Planung, Vorbereitung und Wünschen zum Fest: So muss es sein, so muss ich sein, damit Weihnachten werden kann. Logisch, dass dieser Fall von Perfektion nie eintritt, erst recht nicht jetzt.
Waren die Hirten damals auf dem Feld vorbereitet auf die Botschaft des Engels? Waren Maria und Josef vorbereitet auf die Geburt Jesu? Nein, Improvisation, Überraschung, alles ganz anders, erschreckend anders, so war´s damals. Aber die Gestalten an der Krippe haben es verstanden, diesen Gott kommen zu lassen: In der Nacht, im Stall, in Armut.
Weinachten kommen lassen heißt, mit dem Unfertigen leben, losgehen mit Ohren und Herzen auf Empfang und Gott erwarten, der ganz sicher – aber anders – kommen will.
Ich möchte Hirtin sein in diesem Jahr, zusammen mit anderen. Ich möchte so gern den Engel hören und dem Licht folgen, das mich zur Krippe bringt. Vielleicht wird mir diese Rolle geschenkt, vielleicht aber auch eine andere. Ich möchte Weihnachten kommen lassen.
Sr. Ruth Stengel
Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel wünschen gesegnete und frohe Weihnachten und Gottes Segen im Neuen Jahr. Mögen wir alle unter einem guten Stern dem Licht entgegen gehen.