60 leitende Mitarbeiter trafen sich zur Frühjahrstagung in Bestwig
Die eingängige Botschaft der Frühjahrstagung mit den 60 leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel lautet: „Barmherzigkeit kann jeder.“ Auch am Arbeitsplatz. Auch in den Einrichtungen und Diensten der Ordensgemeinschaft.
Das von Papst Franziskus ausgerufene „Jahr der Barmherzigkeit“ nahm die Provinzleitung der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel am Donnerstag im Bergkloster Bestwig zum Anlass, gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu überlegen, was der Begriff bedeutet und welche Relevanz er im Arbeitsalltag der christlichen Einrichtungen hat.
„Barmherzigkeit war auch ein Schlüsselbegriff für unsere Ordensgründerin Maria Magdalena Postel“, erinnerte Provinzoberin Schwester Johanna Guthoff. Anfangs habe die Gemeinschaft diesen Begriff sogar im Namen getragen: Denn sie nannte sich zuerst „Arme Töchter von der Barmherzigkeit.“
In Gruppen machten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den Schwestern daran, Barmherzigkeit ausgehend von verschiedenen Bibeltexten für ihren Alltag zu definieren: wie jeder Einzelne wahrgenommen wird, wo Führungskräfte Talente fördern und auch in privaten schieflagen Unterstützung bieten können, wie man neue Aufgaben angeht und auf andere zugeht.
Verantwortungsvoll miteinander umgehen
Gerade Letzteres ist aufgrund der aktuellen Situation zuziehender Flüchtlinge eine ganz aktuelle Herausforderung – besonders an den Schulen. Das Lernen voneinander, ein verantwortungsvolles Miteinander und der internationale Austausch sind aber auch wichtige Themen der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel weltweit.
Gerade erst wurde das Bergkloster Bestwig als „faires Kloster“ ausgezeichnet. Schwester Johanna ermutigte die Verantwortlichen aus den Einrichtungen, ähnliche Wege zu gehen.
Generaloberin Schwester Maria Thoma Dikow berichtete, dass die Entsendung von Missionarinnen und Missionaren auf Zeit – die ebenfalls gerade zertifiziert wurde – durch ein „Incoming-Angebot“ in Deutschland ergänzt werden soll: „Das heißt dass wir jungen Menschen ab 20 Jahren aus dem globalen Süden Gelegenheit geben, für ein Jahr in Deutschland mitzuarbeiten und Erfahrungen zu sammeln.“ Das könnte sowohl in den Senioreneinrichtungen, als auch in den Schulen und Kindergärten sowie den Kliniken interessant sein.
Internationales Konzept für Erziehungs- und Bildungsarbeit
Darüber hinaus erklärte sie, dass sich eine internationale Arbeitsgruppe mit Schwestern aller Provinzen daran macht, ein Konzept für die Bildung und Erziehung in den Einrichtungen der Ordensgemeinschaft zu erarbeiten, das dann in Deutschland, Bolivien, Brasilien und Mosambik konkretisiert werden soll.
Und schließlich gab sie bekannt, dass in Mosambik sieben junge Frauen in das Ordenspostulat eingestiegen sind, in Bolivien eine weitere ewige Profess ansteht und auch in Deutschland Schwester Franziska Lennartz am 30. April ihre erste Profess ablegen wird.
Die Geschichte der Gemeinschaft wird also im 21. Jahrhundert fortgeschrieben. Die Weitergabe des Charismas der Ordensgründerin solle aber auch mit den weltweit über 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelingen. Und damit das Vorleben und Erleben von Barmherzigkeit. „Dazu wollen wir Sie an diesem Tag ermutigen“, gab Schwester Johanna den Führungskräften mit auf den Weg.