Besucher können Geschichten aus der Heiligen Schrift am Samstagabend ganz neu erleben
Am Samstag, 3. Oktober, laden die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel von 20 bis 22 Uhr wieder zur Bibelerzählnacht ins Bergkloster ein. Mit dieser Nacht beenden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des inzwischen fünften Kurses ihre Ausbildung zum Bibelerzähler. In ungewohnter Weise werden sie die Geschichten aus der Heiligen Schrift gleichzeitig an verschiedenen Orten der Dreifaltigkeitskirche darbieten und interpretieren. Eingeladen sind Erwachsene und auch Kinder. Der Eintritt ist frei. In der Pause nach etwa einer Stunde werden Brot, Wasser und Wein gereicht.
Schwester Maria Ignatia Langela, die die zertifizierte Ausbildung begleitet, erklärt: „Wir halten keine Predigt. Wir erzählen. Frei, aber nach den Vorgaben der Bibel.“ Dabei nehmen die Erzählerinnen und Erzähler oft ungewohnte Perspektiven ein: etwa die eines der beider Räuber, die neben Jesus gekreuzigt werden – oder die des brennenden Dornbuschs, der zu Mose spricht. Fortbildungsleiter Pfarrer Dirk Schliephake sagt: „Wir wollen, dass man denkt: Diese spannenden Geschichten muss ich doch selbst wieder einmal lesen.“
Das Bergkloster Bestwig ist die einzige Einrichtung der katholischen Kirche in Deutschland, die die zertifizierte Ausbildung zum Bibelerzähler anbietet. Zum Teilnehmerkreis gehören vor allem Lehrerinnen und Lehrer, Haupt- und Ehrenamtliche aus Pfarrgemeinden sowie Erzieherinnen und Erzieher. „Sie alle können diese Form des Erzählens gut einsetzen. Denn in der Bibel stehen keine Geschichten von gestern, sondern für heute“, betont Schwester Maria Ignatia. Der lebendige Vortrag solle die Themen und die Ereignisse in die Gegenwart holen: „Erzählen ist eine Brücke von einer Welt in die andere. Sie stellt Verbindungen her: Zu denen, die vor uns gelebt, geglaubt und gehofft haben.“