Vierter Ausbildungskurs abgeschlossen – 100 Gäste erlebten Geschichten aus der Heiligen Schrift
Wie mag sich Petrus gefühlt haben, als Jesus ihn aufforderte, zum Menschenfischer zu werden? Und was hatte Paulus gedacht, als Hananias ihm das Augenlicht wiedergab, um als Apostel in die Welt hinauszugehen? Die 14 fertig ausgebildeten Bibelerzählerinnen und -erzähler nahmen am Samstagabend im Bergkloster Bestwig ungewohnte Perspektiven ein, um den knapp 100 Besuchern Geschichten aus der Heiligen Schrift nahezubringen.
„Nach Hildesheim etabliert sich das Bergkloster allmählich zum zweiten Zentrum des Bibelerzählens in Deutschland“, erklärte Pastor Dirk Schliephake zu Beginn des Abends. Er leitete den Kurs und bildet die Erzähler sonst in Hildesheim aus. Im Bergkloster wurde jetzt bereits der vierte zertifizierte Kurs zu Ende geführt.
Spannend vom ersten Tag an
„Es war spannend vom ersten Tag an. Dirk Schliephake ist mit Herzblut dabei. Und was uns die Schauspielerin Maria von Bismarck im Frühjahr beigebracht hat, wirkt bis heute in uns nach“, blickt Barbara Loyen aus Tönisfeld bei Krefeld auf die Ausbildung zurück, die aus zwei Wochenenden im Bergkloster und mehreren Praxistagen besteht. Sie will die Kunst des Bibelerzählens vor allem in der Kinderkatechese und in drei Bibelerzählkreisen einsetzen, die sie leitet.
„Das Bibelerzählen ist ein uraltes Handwerk und ein ästhetisches Kunstwerk“, erläuterte Dirk Schliephake den Gästen. Schon in der Urkirche seien die Geschichten auf lebendige Weise mündlich weitergegeben worden.
Anschließend begaben sich die Besucher an vier verschiedene Orte der Kirche, wo die Erzählerinnen und Erzähler verschiedene Schriftstellen interpretierten: wie Jona auf dem Weg nach Ninive zweifelt, Samson mit letzter Kraft die Philister vernichtet oder wie die Moabiterin Rut durch ihr Gottvertrauen Rettung erfährt.
An Aktualität nichts verloren
„Die Bibel ist voller Geschichten, die an Aktualität nichts verloren haben“, betont Schwester Maria Ignatia Langela, die die Ausbildung seit vier Jahren im Bergkloster organisiert. Sie dankte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, „dass Ihr so viel von Euch selbst in die Geschichten eingebracht habt. Nur dadurch wird dieser Abend so beeindruckend und lebendig.“ Und sie dankte der Musiklehrerin Jorinde Jelen vom Berufskolleg Bergkloster Bestwig, die den Abend einfühlsam mit Gesang und Klavier begleitete.
Auch für den nächsten Kurs, der im Frühjahr 2015 beginnt, gibt es schon Anmeldungen. Fragen dazu beantwortet Schwester Maria Ignatia per E-Mail oder telefonisch.
Kontakt: sr.ignatia(at)smmp.de oder Tel. 02904 808-339.