Schwestern übernehmen in Nametoria Gemeindearbeit und Familienbegleitung
Auf der Landkarte der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in Mosambik ist seit dem 22. Februar ein neuer Standort markiert: Nametória, eine Stadt in der Provinz und Diözese Nampula. Derzeit sind die Schwestern dabei, sich in der Stadt einzurichten.
Nametória hat 105.240 Einwohner. Die meisten gehören der Volksgruppen der Makua und Koti an. Vorherrschend ist der moslemische Glaube. Von der Provinzhauptstadt Nampula liegt Nametória 135 Kilometer entfernt. Bis Angoche, einer Stadt am Indischen Ozean, sind es gerade einmal 35 Kilometer.
Zunächst werden die bolivianische Schwester Mary Luz Montoya, Schwester Santa João Teblo und die Novizin Argentina João die neue Missionsstation bewohnen. „Bis Dezember 2013 lebten und arbeiteten dort brasilianische Schwestern des Herz-Jesu-Instituts Serviam. Die kehrten jetzt aus gesundheitlichen Gründen nach Brasilien zurück. Wir wollen an deren gute Arbeit anknüpfen“, erläutert die Leiterin der Missionzentrale der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel, Schwester Klara Maria Breuer.
Anfrage als Fügung
Schwestern, die an ihrer Stelle nachrücken konnten, fehlten dem Herz-Jesu-Institut. So kam es, dass die Generalleitung am Gründungsort in Warburg-Germete im September die Anfrage an das Generalat der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in Heiligenstadt und die Missionszentrale in Bestwig stellte, ob sie die Station übernehmen könnten, um die Arbeit fortzuführen. Das einhellige Votum der Gremien lautete: „Wir sehen in dieser Anfrage Fügung.“
Ohnehin müssen die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in Mosambik nach neuen Standorten Ausschau halten. In Metarica und Cuamba wächst die junge Gemeinschaft stark an. Neben den beiden mosambikanischen Schwestern mit zeitlichen Gelübden befinden sich sechs Novizinnen in ihrem zweiten Ausbildungsjahr. Ende 2014 legen sie voraussichtlich ihre zeitliche Profess ab. Außerdem gibt es drei Postulantinnen.
In Nametória sind optimale Einsatz- und Weiterbildungsmöglichkeiten gegeben. „Das Land ist gut bestellt“, sagt Schwester Klara Maria. Ein 40 Meter tiefer Brunnen spendet reichlich gutes Wasser, um das Wohnhaus herum gibt es einen großen Garten mit Obstbäumen. Das Fahrzeug, durch die Organisation „Kirche in Not“ finanziert, bleibt vor Ort. „Mit ihrer Arbeit in der Pfarrei, in der Ausbildung von Leitungskräften und der Begleitung von Familien haben die Schwestern des Herz-Jesu-Instituts eine gute Basis gelegt“, schildert Schwester Klara Maria die Eindrücke der Schwestern aus Mosambik. Aber sie weiß auch, dass es schon kurzfristig viel zu tun gibt: So ist das Wohnhaus, dessen Bau von der Erzdiözese Paderborn unterstützt wurde, noch nicht ganz fertiggestellt.
Stadt mit 105.000 Einwohnern
Die Infrastruktur in Nametória ist relativ gut entwickelt: Hier gibt es 28 Grundschulen und im Stadtzentrum auch eine weiterführende Schule bis zur zwölften Klasse. Außerdem verfügt die Stadt über zwei Gesundheitsstationen und ein kleines Hospital, eine Apotheke, ein Hotel. Strom und Telefon sind ebenfalls vorhanden.
Insgesamt gibt es in Nametória 101 christliche Gemeinden, die alle zu einer Pfarrei gehören. Der Pfarrer ist mit seinem Vikar in Angoche ansässig und verwaltet noch drei von vier weiteren Pfarreien des Distrikts.
„Das Vertrauen, das den Schwestern in Metarica durch die gemeinsamen Jahre in hohem Maß entgegengebracht wird, gilt es jetzt auch hier zu gewinnen“, nennt Schwester Klara Maria die wichtigste Aufgabe für die kommende Zeit. Dafür gelte es nun viele Kontakte zu den Menschen zu knüpfen. Aber sie ist optimistisch, „denn eine bekannte Weisheit lautet: Wenn viele gemeinsam träumen, ist das der Beginn einer neuen Wirklichkeit.“