Jungen Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahren bieten wir die Möglichkeit, ein Jahr lang als „Missionarin / Missionar auf Zeit“ (MaZ) mit den Schwestern in Bolivien, Brasilien, Mosambik und Rumänien zu leben und bei ihren vielfältigen Aufgaben mitzuwirken. Einsatzfelder der MaZ sind beispielsweise Kindertagesstätten und Kinderheime des Ordens; zudem helfen sie bei der Pastoral- und Sozialarbeit. Missionare auf Zeit »
Helfen, wo sonst niemand hilft
Im rumänischen Siretu und Schineni erbringen die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel seit 11 Jahren Leistungen, die der Staat sich nicht leisten kann.
Bürgermeister Valentin Manea ist froh, dass es in seiner Gemeinde einen ambulanten Pflegedienst, einen Mittagstisch und Hausaufgabenhilfe für sozial benachteiligte Kinde, eine psycho-soziale Beratung, Physiotherapie und eine Gemeindekrankenschwester gibt. Aus den Steuereinnahmen kann er das alles nicht finanzieren.
Regelmäßig fahren Generalassistentin Schwester Adelgundis Pastusiak und Winfried Meilwes, Projektleiter der SMMP-Missionszentrale, nach Schineni und Siretu, um den Bedarf an Hilfsleistungen zu beurteilen. Er steigt. Ständig.
Zurzeit kommen 28 Kinder aus der Gemeinde regelmäßig zum Mittagessen in das Soziale Zentrum in Siretu. Weil es bei ihnen daheim nicht nur daran fehlt, lassen sie sich dort auch bei den Hausaufgaben helfen. Auch die musikalischen Angebote von Schwester Ignatia Nagel, wie Gitarren- und Blöckflötenkurse, nehmen sie gerne an.
Viele der Kinder kommen aus Familien, in denen nicht nur die wirtschaftliche Armut, sondern auch der Alkoholmissbrauch der Eltern und häusliche Gewalt, das Familienleben bestimmen. Einige Kinder haben schwere Schlaf- und Entwicklungsstörungen oder leiden unter anderen psychologischen Beeinträchtigungen. Nadia Patrascu, die Psychologin des Sozialen Zentrums, hat im vergangenen Jahr 16 Menschen psychotherapeutisch behandelt – Kinder ebenso wie Eltern.
Hilfe brauchen auch die Alten. Juliana Ciceu, Sozialarbeiterin des Sozialen Zentrums in Siretu, betreut gemeinsam mit Krankenschwester Viorica Tatariga 24 alte und kranke Menschen, die sich nicht einmal eine medizinische Grundversorgung leisten können. Dr. Elisabeth Klett, Ärztin aus Bad Reichenhall, hat im November vergangenen Jahres 96 Erwachsene und Kinder kostenlos medizinisch untersucht und Empfehlungen ausgesprochen.
Eine Physiotherapie können sich nur die wenigsten Menschen in Siretu und Umgebung leisten. Ionut Anghel, der Physiotherapeut des Sozialen Zentrums, behandelte im vergangenen Jahr 43 Patienten. Auch einem Mann, der nach einem Unfall halbseitig gelähmt war, konnte er helfen.
Geld für Krankenhausaufenthalten, Medikamente, Lebensmittel, Brennholz und Busfahrkarten für Schulkinder haben 143 Familien in Siretu und dem benachbarten Schineni nur, weil sie im Rahmen unseres Familienpatenschaftsprogramms unterstützt werden. 131 Spender aus Deutschland geben 30 Euro monatlich, um diesen Familien zu helfen. Und im Kinderheim der Ordensgemeinschaft mit seinen 16 Plätzen zieht jetzt die zweite Generation ein.