Sopranistin Jessica Burri begleitete sich am historischen Dulcimer
Sphärenklänge und Sphärengesänge erfüllten die Dreifaltigkeitskirche des Bergklosters Bestwig am Abend des Karfreitags. 200 Besucher lauschten den Kompositionen der heiligen Hildegard von Bingen, den Texten aus der Offenbarung, Passionsliedern und den „Letzten Worten“ von Annette von Droste-Hülshoff.
Die Sopranistin und Musikerin Jessica Burri setzte damit die Reihe der besinnlichen Stunden am Karfreitag im Bergkloster fort. Sie begleitete sich bei ihren Liedvorträgen am Dulcimer, einem historischen Saiteninstrument aus England, an der Holz-Okarina, einer indianischen Flöte, und den Klangschalen, die aus dem asiatischen Raum stammen.
Am Anfang des Programms standen die Passionslieder von Paul Gerhardt und Heinrich Elmenhorst. Einfühlsam trug Jessica Burri danach zwei gregorianisch geprägte liturgische Lieder der heiligen Hildegard vor. Anders als in der Gregorianik reicht deren Tonumfang aber schon über mehrere Oktaven. Die eigenen Kompositionen, meist ohne Text, sorgten für die sphärischen Klänge.
Dichte Atmosphäre
Den Abschluss bildeten die Vertonungen zu Gedichten von Rainer Maria Rilke und Annette von Droste-Hülshoff: „Geliebte, wenn mein Geist geschieden, so weint mir keine Träne nach. Denn, wo ich weile, dort ist Frieden, dort leuchtet mir ein ewger Tag.“
Schwester Maria Ignatia Langela, die Jessica Burri eingeladen hatte, dankte ihr mit den Worten: „Der Stille in der Kirche war anzumerken, wie sehr wir uns alle haben bewegen und mitnehmen lassen.“ Das gab die international erfahrene Künstlerin gern zurück: „Diese Kirche hat eine sehr dichte Atmosphäre. Ich habe mich hier sofort geborgen gefühlt.“
Schließlich nahmen viele Besucher noch die Gelegenheit wahr, die Instrumente aus der Nähe zu betrachten, die Jessica Burri ausführlich erklärte.
Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Bergkloster Stiftung SMMP, der Katholischen Kirche Meschede-Bestwig, dem evangelischen Kirchenkreis Arnsberg und dem Verein Kultur Pur in Bestwig e.V..