Es hat angefangen mit einem „Danke“ im Innenhof. Morgens stand es da, in den Schnee geschrieben. Auf dem Weg zur Kirche konnte man es gar nicht übersehen. Ich glaube, es hat jeder Schwester ein kleines Lächeln geschenkt.
Mittlerweile haben die Schneebotschaften eine interessante Entwicklung genommen bis zum Höhepunkt am heutigen Sonntagmorgen. Da stand neben einem Herz und einem weiteren „Danke“ in schön geschwungenen Buchstaben: „Gott liebt dich“.
Man könnte diese Botschaften naiv finden, aber wenn sie so da stehen im Schnee sind sie einfach bezaubernd. Der verschneite Innenhof unseres Klosters hat sich mit Leben gefüllt. Neben den Fußstapfen, die zur Glocke führen, hat sich Schneegeflüster gesellt. Neben den Eiszapfen am Teich und der weißen Schneemütze auf dem Kopf von Maria Magdalena platzt Leben hervor.
So ähnlich wie die Tulpen in der Krypta. Keine Ahnung, woher sie kommen. Aber sie duften so zart und frühlingsleicht, dass man die Nase unmöglich daran vorbei lenken kann. Schneegeflüster hat ganz viele Stimmen…
Sr. Ruth Stengel