300 Besucher beim zweiten Tag der offenen Tür im Bergkloster Heiligenstadt
Die Gartenparty musste wegen des Regens zunächst einmal ausfallen. Dafür wurde es drinnen umso gemütlicher. Über 300 Gäste kamen am Samstag trotz des durchwachsenen Wetters zum zweiten Tag der offenen Tür ins Bergkloster Heiligenstadt. Anlass war das 150-jährige Bestehen der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in Deutschland. Am 1. September findet ein solcher Tag auch noch einmal im Bergkloster Bestwig statt.
Unter den Besuchern fanden sich viele Freunde und Angehörige der Schwestern sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ehemalige Schüler und Beschäftigte, aber auch Interessierte, die das Kloster endlich einmal kennenlernen wollten. Wie Maria Anna Palmer. Die Seniorin kam mit ihrer Tochter und ihrem Enkel aus Bickenriede hierher. „Ich möchte einmal Ergotherapeut werden“, weiß Fabius Josef Palmer schon ganz genau. Und zum Bergkloster gehört eine Ergotherapeutische Praxis. „Als wir vor ein paar Tagen durch die Stadt fuhren und das Plakat sahen, sagte mein Enkel sofort: Oma, da will ich hin“, erzählt Maria Anna Palmer. So lernte auch sie das Bergkloster kennen, von dem ihr Mann, der in Heiligenstadt einmal zur Kur war, immer so begeistert berichtet hat.
„Es zieht mich immer wieder hierher“
Siegfried Brausam hatte hier von 1966 bis 1969 einmal in der Landwirtschaft gearbeitet: „Damals hatten die Schwestern am Raphaelsheim und auch im Klostergarten noch Tiere und bewirtschaftete Felder. Heute wohne ich in der Magdeburger Börde. Aber es zieht mich immer wieder hierher.“ Als er in der Kirchenzeitung „Tag des Herrn“ von dem Fest erfuhr, war klar, dass er sich diesen Tag nicht entgehen lässt.
Die Schwestern stellten bei den Führungen, mit Vorträgen und anhand von Filmen ihre Geschichte und ihre internationale Arbeit vor. „Mir geht bis heute nicht in den Kopf, was Placida Viel als junge Ordensfrau und Gründerin des ersten Konventes in Deutschland alles geleistet hat“, gab Schwester Maria Hildegard Schültigkemper einer 20-köpfigen Gruppe zu verstehen, die sie durchs Kloster führte. „Erst sah sie sich ihrer Aufgabe als Generaloberin gar nicht gewachsen, dann traten in ihrer Amtszeit über 1.000 Schwestern ein. Ohne Placida Viel gäbe es uns hier in Heiligenstadt nicht – und wahrscheinlich auch nicht in Deutschland.“ Denn Kulturkampf, Weltkrieg und deutsch-französische Feindschaft hätten eine Gründung in dem Nachbarland in späteren Zeiten unmöglich gemacht.
Auch die Stiftung, die Missionszentrale, die Placidagemeinschaft und die Einrichtungen und Dienste der Seniorenhilfe stellten sich beim Tag der offenen Tür vor. Schulleiter Heinz-Peter Kaes bot Führungen durch die benachbarten Bergschulen an, Sr. Theresia Raabe und ihre Mitarbeiterinnen hießen kleine und große Besucher in ihrem Kindergarten willkommen.
„Schöne und entspannte Atmosphäre“
„Der Tag hatte eine sehr schöne und entspannte Atmosphäre“, freute sich Generaloberin Schwester Aloisia Höing. Zumal nachmittags auch noch die Sonne schien. Bis zum frühen Abend reichten Jens Kohl und sein Küchenteam allein 225 Steaks und 150 Würstchen über die Theke: „Dann müssen ja wohl über 300 hier gewesen sein. Und es hat mich gefreut, dass darunter auch viele Verwandte und Bekannte unserer Mitarbeiter waren.“
Der Tag schloss mit der Vesper in der Klosterkirche ab. Und als die zu Ende war, stimmte Karl Heinz Rennemeier aus Füchtorf mit allen Besuchern noch ein Ständchen auf Generalassistentin Schwester Adelgundis Pastusiak an. Sie feierte am Samstag nämlich Geburtstag.
Hier ein paar Impressionen des Tages: