Marienkrankenhaus und Hufeland-Klinik bieten Freiwilliges Soziales Jahr an
„Der Pflegeberuf wird angesichts der demographischen Entwicklung immer wichtiger“, betont der stellvertretende Pflegedirektor der Katholischen Kliniken Lahn, Hans-Jürgen Herbener. Umso dringender sei es, jungen Menschen einen Einblick in dieses Feld zu geben. „Da es Zeit braucht, seine Eignung für diesen Beruf zu prüfen, bietet das Freiwillige Soziale Jahr – kurz FSJ – einen optimalen Einstieg“, ist er überzeugt.
Zu den Absolventen gehört Laura Lenhardt, die ihren Freiwilligendienst am Marienkrankenhaus in Nassau und an der Hufeland-Klinik Bad Ems absolviert: „Zuerst hatte ich ein Praktikum im OP-Bereich gemacht. Das hat mich so begeistert, dass ich auf jeden Fall das FSJ machen wollte.“ Inzwischen hat sie dieses Einsatzjahr sogar verlängert.
Zu den Tätigkeiten der sogenannten FSJler und Bufdis – den Absolventen des Bundesfreiwilligendienstes – gehören vor allem Alltagshilfen: älteren Menschen aus dem Bett helfen, ihre Betten machen, sie zur Toilette begleiten, schon mal Blutdruck messen, ihnen das Essen bringen oder etwas zu Trinken reichen. Dazu kommt die Unterstützung in der Verwaltung wie die Vorbereitung der sogenannten „Patientenkurve“. Darin werden die Eintragungen aller erforderlichen Untersuchungen eines Patienten angelegt. „Wichtig ist uns aber auch, mit den Menschen zu reden. Das schätzen sie an uns besonders“, sagt Laura Lenhardt.
„Der Weg zum Ziel ist nicht einfach“
Der Weg zum Ziel ist oft nicht einfach, weiß Hans-Jürgen Herbener. Als Auszubildender im Pflegebereich muss man mindestens 17 Jahre alt sein und eine Fachoberschulreife – also einen Realschulabschluss – vorweisen können. „Viele, die sich für die Krankenpflege interessieren, sind noch zu jung und haben den mittleren Schulabschluss nicht. Gerade für sie ist das Freiwillige Soziale Jahr ein guter Einstieg.“
Wer dieses Jahr ableistet, dann die einjährige Ausbildung in der Krankenpflegehilfe mit der Fachoberschulreife abschließt und noch die Krankenpflege erlernt, muss fünf Jahre durchhalten. „Aber das ist auch ein Qualitätsnachweis. Wer diesen Weg durchläuft und zu einem guten Abschluss bringt, hat gezeigt, dass er Ausdauer hat und für die Pflege wirklich geeignet ist“, sagt Hans-Jürgen Herbener. Nicht wenige würden später sogar noch eine akademische Laufbahn einschlagen.
Die Berufsaussichten in der Pflege sind gut. „Zumal während der nächsten Jahrzehnte immer mehr Fachkräfte benötigt werden“, weiß der stellvertretende Pflegedienstdirektor. „Deshalb wollen wir den FSJlern und Bufdis helfen, Selbstvertrauen zu gewinnen und Freude an dem Beruf zu entwickeln.“
Pflege: Mindestalter 17 Jahre
So wie Laura Lenhardt. Sie ist jetzt endlich 17, und sie macht ernst: „Ich will zunächst die Krankenpflegehilfe- und danach die Krankenpflege-Ausbildung machen. Mein Berufswunsch steht fest.“ An den beiden Häusern der Katholischen Kliniken Lahn fühlt sie sich gut aufgenommen, auch wenn es schon mehrere hektische Situationen gab: „Aber ich werde ernst genommen. Ich gehöre dazu. Und ich bekomme ganz viele Tipps von den Mitarbeitern.“
Das freut Hans-Jürgen Herbener, der die Fortschritte der FSJlerin beobachtet: „Am Anfang war sie noch sehr unsicher. Wenn man sieht, wie sie jetzt mit den Patienten umgeht, wird deutlich, wie sie in diese Aufgabe hineinwächst.“ Solchen jungen Männern und Frauen wolle man natürlich gern einen Ausbildungsplatz anbieten: „Und sollte das nicht gelingen, vermitteln wir zumindest Kontakte und empfehlen sie weiter.“
Sieben Plätze in Nassau und Bad Ems – FSJ auch in der Seniorenhilfe möglich
Insgesamt haben die Katholischen Kliniken Lahn sieben Plätze für Absolventen des Freiwilligen Sozialen Jahres, drei davon am Marienkrankenhaus und vier an der Hufeland-Klinik. Für einige Bereiche der Hufeland-Klinik – beispielsweise der Akut-Pneumologie – müssen die Bewerber mindestens 18 Jahre alt sein. Alle FSJler sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Dauer ihres Dienstes ist flexibel gestaltbar. Auch Fortbildungen sind garantiert. So lädt das Bistum Limburg die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des FSJ einmal pro Quartal zu einer einwöchigen Schulung ein. Zudem besteht für die FSJler an den Einrichtungen der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel (SMMP) die Möglichkeit, spirituelle Fortbildungen wahrzunehmen.
Plätze für ein Freiwilliges Soziales Jahr bieten auch das Gertrudis-Hospital des Kathlischen Klinikums Ruhrgebiet Nord in Herten-Westerholt sowie die Häuser der Seniorenhilfe SMMP. Interessenten sollten sich direkt an die jeweiligen Einrichtungen wenden.