Ursula Jenke will das Jugendwohnheim in den nächsten Jahren weiterentwickeln
Das Jugendwohnheim Julie-Postel-Haus am Bergkloster Bestwig hat eine neue Leitung. Ursula Jenke trat am heutigen Dienstag die Nachfolge von Ellen Sickes an, die in die Elternzeit ging. „Ich hoffe, dass wir diese Einrichtung weiterentwickeln und voranbringen können“, sagt die 52-Jährige, die schon viel Erfahrung aus der Arbeit mit benachteiligten Jugendlichen mitbringt.
Ursula Jenke war lange im Bereich der Berufsförderung für das Kolping-Bildungszentrum in Arnsberg tätig. Zuletzt war sie Leiterin der Mutter Kind-Klinik St. Ursula in Winterberg.
Nach der Schule hatte sie zunächst eine Erzieherausbildung abgeschlossen und in einem Kinderheim gearbeitet. Dann ging sie in die Familienphase. Die Arnsbergerin hat mit ihrem Mann vier Kinder.
Aber auch in dieser Zeit bildete sie sich beruflich weiter. Zudem leitete sie Eltern-Kind-Gruppen, arbeitete ehrenamtlich bei der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg oder auch in Jugendbegegnungszentren mit. „Bei unserem vierten Kind habe ich parallel mein Abitur nachgemacht“, erzählt sie. Dann studierte sie Sozialpädagogik.
Anschließend arbeitete sie beim Kolping-Bildungszentrum in Arnsberg, wo sie benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene in verschiedenen Maßnahmen der Berufsorientierung und -förderung begleitete. Dafür erstellte sie auch eigene Konzepte. Unter anderem war sie verantwortlich für den Bereich „Übergang Schule – Beruf“, zu dem die Entwicklung des Programms „ProBe“ gehörte. „ProBe“ steht für „Pro Berufsorientierung.“ Dieses Programm kümmert sich um die frühzeitige Berufsorientierung für Jugendliche und wird regional im Netzwerk der Stadt, des Hochsauerlandkreises, der Agentur für Arbeit und mit der Unterstützung privater Sponsoren umgesetzt.
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin
Parallel zur Berufstätigkeit absolvierte Ursula Jenke noch eine Ausbildung zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, die mit der Approbation durch die Bezirksregierung Arnsberg abschloss. Außerdem verfügt sie über eine Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde im Gebiet der Psychotherapie und eine Weiterbildung zur Lerntherapeutin.
2010 nahm sie die Stelle in Winterberg an. „Doch als ich die Ausschreibung für das Julie-Postel-Haus sah, habe ich schnell gemerkt, dass ich wieder mehr mit Jugendlichen zu tun haben möchte und sie direkt begleiten will“, sagt die Pädagogin. In dem Jugendwohnheim hofft sie auch ihren therapeutischen Hintergrund stärker einbringen zu können. „Zudem bin ich mit den Berufsschulen und Fördereinrichtungen der Region gut vernetzt. Ich denke, dass mir auch dies bei dieser neuen Aufgabe weiterhilft.“
Silvia Gomes-Pereira bleibt als Assistentin der Heimleitung tätig. Sie arbeitet bereits seit elf Jahren am Julie-Postel-Haus und gehört seit 2010 mit zum Leitungsteam.
Das Julie-Postel-Haus verfügt derzeit über 34 Plätze. Dazu gehört der Bereich des Jugendwohnens für junge Frauen und Männer, die nicht jeden Tag zum Berufskolleg oder benachbarten Ausbildungseinrichtungen pendeln können, der Bereich der Jugendhilfe mit zehn Plätzen in zwei Wohngemeinschaften für Jugendliche, die durch Jugendämter vermittelt werden, sowie der Bereich des Mutter-Kind-Wohnens. Der wird in diesem Herbst von derzeit vier Appartements auf neun erweitert.
„Wir freuen uns, dass wir für diese anspruchsvolle Aufgabe jetzt eine neue Leiterin gefunden haben, die viel Erfahrung aus der Jugendhilfe mitbringt und in der Region ein guten Netzwerk aufgebaut hat“, sagt Andrea Starkgraff, die als Geschäftsfeldleiterin der Seniorenhilfe SMMP auch für das Julie-Postel-Haus verantwortlich ist.